09.07.12 / Johanna
Wetter: wolkig und regnerisch-schwül Arbeitszeit: 14:00 bis 20:10 Uhr
Stimmung: euphorisch-offen
Eindrücklichstes Bild: Franzie überschlägt rhythmisch die Beine
persönl. Lieblingswort heute: tendenziös
Utopie: Rucola zieht mit Bohnen gleich
Lieblingszitat: „Ich finde eure Pos und Rundungen sehr sexy, aber in diesem Fall interessiert mich der Kaffee.“
Pünktlich um 14:00 führen wir unser vereinbartes Telefon-Interview mit Irene Heyer von Pe-Soltutions. Als Psychologin führt sie für Unternehmen Potentialanalysen und Assessment Center durch. Dabei brennt uns auf der Seele, was eigentlich eine Potentialanalyse ist? Welche zentrale Eigenschaft brauchen Führungspersönlichkeiten? Und wie laufen Assessment Center ab, dass es glauben lässt, man könnte daran die Persönlichkeit eines potentiellen Mitarbeiters abschätzen? Über das Wochenende haben wir die zentralen Fragen gesammelt und Kaja und ich leiten das Gespräch, während Franzi und Maike ordentlich im Off mitschreiben. Dabei bestätigt Frau Heyer voll und ganz unsere Wahrnehmung von Fachkräftemangel bei gleichzeitigem Outsourcing und Arbeitslosigkeit von oberflächlich-unqualifizierten Arbeitskräften. Sie klärt uns über die Vorgehensweise in Assessment Centern auf (Fähigkeiten im Improtheaterbereich von Vorteil!) und erläutert für uns die wirklich interessanten Punkte bei einer Potentialanalyse (wenns nur um Soft Skills ginge, wäre wir alle High Profile). Wer braucht schon das Fachwissen, steht doch bei Wikipedia! Letztendlich versichert uns Frau Heyer ist alles erlernbar, außer das Reflexionsvermögen.
Heute ist der Tag an dem wir Wini unsere ersten szenischen Ergebnisse präsentieren wollen. Deshalb wollen wir uns heute auf die szenische Arbeit konzentrieren und für den Rest des Tages die Recherche ruhen lassen.
Ulli hat für uns verschiedene Rhythmen auf dem Schlagzeug vorbereitet, mit denen wir unsere Stöckelschuh-Performance verfeinern wollen. Uns alle einem gleichen Takt zu unterwerfen kostet uns fast zwei Stunden und Ulli viele Nerven, doch als wir uns am Ende für den Bossa Nova entscheiden, klingt unsere kleine Schuhpercussion schon richtig gut. Maike und Ulli schieben sich mit Stimme und Gitarre über den Rhythmus, entscheiden aber dann, das für einen anderen Tag aufzusparen.
Zu guter Letzt erweitern wir die Playmobil-Interviews um Maike als Aufnahmeleitung und Kaja und mich als Kamerakinder. Wir erkennen das Potential der Szene, fühlen aber die Lücke – das Fehlen des wirklich dramatischen Elements. Vielleicht brauchen wir einfach ein wenig mehr Schultheater mit den starren Männchen.
Um 19:00 kommt Wini und wir führen Stöckelstep, Berufsorakel und Playmo-Talk zusammen gestückelt vor. Die Fragen, mit denen wir aus dem Gespräch gehen (und die uns 1a-Fähigkeiten in der Selbstreflexion attestieren): Wie können wir das gemeinsame Potenzial an Denkmasse (wir+Publikum) besser einschätzen? Wo brauchen die Zuschauer Freiräume, wo Engpässe? Wie sollen sie das Making of verlassen?
Link des Tages: http://www.hogrefe.de
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