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LOGBUCH
TAG 1_ Sonntag, 04.08.2019

Anreise

TAG 2_ Montag, 05.08.2019

Wir lernen den Mentor Ole Frahm kennen. Seine Gruppe LIGNA hat in Bad Orb Residenzen gemacht. Dort waren bis Mitte der 1980er noch Pferdekarren unterwegs, doch mit Übergang von Fordismus zu Postfordismus (? nachschlagen!) war das vorbei. Sie haben versucht sich mit Machtstrukturen in ländlichen Gemeinschaften/Gesellschaften zu beschäftigen.

Wie hängen Machtanspruch und Zeit des Vor-Ort-Seins zusammen?
Wie kann man Zukunftsszenarien denken?
Wie positioniert man die Zuschauer*innen, die Teilnehmenden?

Aus unserer Sicht geht es bei LIGNA oft um die Organisation von Menschen. Unser Setting der Simultanbühne ist auch eine Form der Organisation von Seherfahrung und Bewegungen – je nach Region auch sehr unterschiedlich: Im Französischen linear, im Deutschen Wägen im Rund, die sich bewegten oder um die sich die Zuschauer*innen bewegten. Jeder Schauplatz bestand dabei weiter, auch wenn die nächste Szene gerade woanders spielt. Eine Idee von Simultanität, die allen Ebenen gleiche Wichtigkeit (= Gleichzeitigkeit) gibt. Deshalb braucht man auch viele Leute. Es waren fahrende Gruppen, die mit der lokalen Bevölkerung zusammenarbeiteten, weil sie viel Personal brauchten.

Wie kamen wir eigentlich auf die Simultanbühne? Wir sprachen über die (in Frage gestellte) Wichtigkeit von Dorfplätzen. Wo führen wir eigentlich auf? Das nichtlineare Zeitverständnis interessiert uns für ein Science Fiction-Setting. Muss man weg aus der Linearität, um dem Dorf eine Chance zu geben? Spannend auch, dass diese Form neu erfunden wurde, aber heute quasi vergessen scheint.

(recherchieren: Barockbühne)
Wie geht man mit diesem Erbe an Ritualen und Transzendenzen um?

Was sind Ästhetiken der Science Fiction, die uns interessieren könnten?
Wo wird Ländliches sichtbar?
Hinweise für Sichtungen:

● Erste Staffel Raumschiff Enterprise: Sie landen eigentlich selten in „städtischem“ Umfeld.
● Erster Planet der Affen-Film hat etwas Psychedelisches (in der Wüste, Hundertwasserarchitekturen, ländliche Sklavenhaltergesellschaft) in ständischer Gesellschaft. Bei späteren Filmen von Planet der Affen geht es auch stark um ein Zeitreise und Alternative Welten-Motiv.
● Star Wars zeigt Ländliches oft als Raum des Eremitentums.
● Ursula K. Le Guin: Planet der Habenichtse (anarcho-syndikalistische Gesellschaft)
● Entertaining Comics

Wie ist der Naturbezug im ländlichen Raum? Wie geht man mit Pflanzen um? Was für Wissen ist dort vorhanden? Welche Formen der Subsistenzwirtschaft gibt es da, gab es da, wie wirken die nach?

DORFABBAU
Wann begann eigentlich das ehemalige Dorf zu enden? Worin besteht es weiter? Wann begann die Frage nach der Zukunft? Wann lösten sich die sozialen Strukturen des Dörflichen auf? Wann begann sich das Dörfliche als Zwang, als zu eng anzufühlen?
Selbstbedienungsläden waren ein Zeichen von Freiheit. Man hat teilweise aktiv an der Auflösung des Dörflichen mitgearbeitet und Individualisierung ins Dorf getragen.

Nazis wollten die Großstädte auflösen. Für sie war die Kleinstadt das Ideal.

Wie kann man die Zukunft denken? Und sie nicht als Wiederkehr einer verklärten Vergangenheit denken? Wie kann man mit Leuten gemeinsam?

SCIENCE FICTION
Wir fragen uns nach der Konsistenz von Science Fiction-Erzählungen. Wie glaubhaft muss es eigentlich sein, wie perfekt der Weltbau? Die Educational Comics der 1950er wollen eher einen Punkt machen, ein Gedankenexperiment vorstellen statt sich auf Konsistenz zu beschränken.
Science in Science Fiction: Welche Visionen gibt es, auf die wir aufbauen können? Diese müssen nicht technisch sein. Sie können auch sozialer Natur sein.

FÖRDERMODELLE
Wir sprechen über die neuen Fördermodelle für Kultur in ländlichen Räumen und diskutieren über Nachhaltigkeit, politische Intentionen und die Wirkungsweisen verschiedener Modelle. Sollte man auf Einladung agieren? Sollte man nur da andocken, wo es schon Institutionen gibt? Sollte man aktiv die Provokation suchen? Welchen Auftrag nimmt man an, kommuniziert man nach außen, weist man zurück?

Fragen/Gedanken am Ende von Tag 2:
? spanische/kirchliche Prozessionen (Standbilder werden durch Ort getragen)
? wie lässt sich mit einem städtischen Publikum über ländlichen Raum sprechen?
? wie lässt sich mit einem ländlichen Publikum über die Zukunft des ländlichen sprechen?
? Land der Ort, an dem die Natur überwunden wird, Stadt der Ort, an dem die Natur überwunden ist?
? Redundanz/Wiederholung & Plausibilität (Gedanke von Ole) Comics, in denen Text & Bild übereinstimmen
● Was sind wichtige Institutionen im Ort? (Kirchengemeinde, Kneipe, Pfadfinder)
● Wie schafft man die eigene Zukunft neu zu denken?
● Wer müsste ausgeschlossen werden, damit wir wirklich was Neues denken können?

 

TAG 3_ Dienstag, 06.08.2019

Input Simultanbühne
? Theatervorläufer der Simultanbühne entsteht in kirchlichen Kontexten, um die Kirche herum (die meist in der Mitte der Ortschaften war) auf Latein, daher Körpersprache wichtig.
? Theater als lebendiges Buch, bildende Kunst als totes Buch
? spirituell und derb nebeneinander; Jesus’ Präsenz auf der Bühne ermöglichte spielerische Freiheit, Effekte, Magic Moments, > „Commemoratio“
? geistige Einheit des Ortes (Himmel & Hölle an einem Ort), nicht aristotelisch (physisch, örtlich), Vorläufer des epischen Theaters
? Immer auch Protagonist + Antagonist
? Figura (Das Bild, das dargestellt wird, zb Tableau Vivante) // Loca (Bühne, Wagen)
? Formen: Oval, Längsachse, alle Szenen fahren an dir vorbei, Prozession, alle Dartsteller*innen treten vor dem eigentlichen Spiel schon in richtiger Reihenfolge auf Priester/Rector Processionis/Proklamator/ Präkurator (Einleitungsmonolog)
? Dort, wo das Publikum ist, ist die Welt, drumherum ereignet sich das Spiel (Dirigierrolle/Skript, Spiele gingen durchaus 2 Tage)
? räumliche Simultanbühne: Publikum wandert zwischen Loca
? Antagonismen: Himmel-Hölle, Jerusalem-Bethlehem, Nord-Süd-Jüdisch-Heidnisch, ab oriente ad occidente, auch Hieronymus Bosch: Triptychon (Himmel-Welt-Hölle)
? nach Verbot in den Städten wichen Mysterienspiele auf Dörfer aus und hielten sich dort lange
? „Inszeniert nach bekannten ikonografischen Konventionen“ (Schwert + Lilie)

? zuverlässig geordnete Welt / Diagrammatisch
? wie sind die Menschen organisiert?
? ist darauf angelegt, dass man alles mitbekommt
? Heilserfahrung? Was ist unser Versprechen? Dreh- und Angelpunkt
erzählte Heilsversprechen/Transformationprozess der Zuschauer*innen (was wird ausgelöst..?)
? dreiteilung

Rechercheauftrag: Proklamator – Texte, Haltungen etc.

Greenscreen-Test & Spielerei

Grundsätzlich interessant:

Live-Splitscreenmöglichkeiten: Behauptete Korrespondenz
mit grünem Stuhl kann man fliegen
Muster/wachsende Pilze sind visuell interessant
Szenario/Reise in die Zukunft konkret machen // Zuschauer*innen könnten selbst Erfahrung machen
Kamerafahrten + Bild-Schlieren // der Pilztrip
Foto/ durchsichtiger werden, Bilder überlappen
Greenscreen aufrollen/aufschneiden/verschieben

Auf was wird projiziert?

Wir brauchen mehr grüne Dinge! (Schminke, Kleidung, Gegenstände etc)

Input Micha ländlicher Raum und Artefakte

? etwas als dörflich/ländlich erzählen, das durchaus städtisch ist
? keiner will mehr Früchte selber ernten (auf dem Land)
? Nieder mit den Städten-Text / Stadt als gefräßig / Dörfer, die den Bedürfnissen der Stadt gewichen sind > Bezug zu Captain Ruralia + Mysterienspielen (Pro- und Antagonist)
? Liste von Dorfnamen von Off-Stimme eingelesen spannend

 

Tag 4_ Mittwoch 7. August 2019

Der Heilige Berg (Film)
? die Einnahme oder behauptete Einnahme von pflanzlichen Substanzen, die einen in einen anderen Bewusstseinszustand bringt. Übertragen auf die Bühne. Trip ermöglicht Science Fiction-Wahrnehmung
? Überhöhung des einzelnen Artefakts indem es in unheimlicher Vielzahl auf der Bühne ist
? Vorstellungsmodus:
– lang ausgedehnte Erzählungen über Personen. Mein Name ist … und mein Planet ist Uranus.
– oder kurz und prägnant über Fähigkeiten und Vorlieben
? lebende Tiere: Eidechsen gegen Frösche weckt Gedanken an Experimente mit Tieren auf dem Dorf (Froschaufblasen)
? brutal und schonungslos, effektvolle, grauenhafte Bilder
? am Anfang phantastische Bilderwelten ohne Erklärung/ohne Text
? als Zuschauer*in bin ich desorientiert, ich weiß nicht, wer Gut und Böse ist und weiß nicht, welche Haltung zum Gesehen ich einnehmen soll
? rumstehende Tiere
? Regenbogengang und Gang von dem weiß gekleideten Mann: langsam und lang andauernd

Science Fiction
? Dörfer sind immer Beginn einer Besiedelung
? Dörfer verschwinden bzw. werden umgesiedelt auf andere Planeten
? Menschen vom Land sind versiert in Terraforming

? Parallelität von Zeitebenen: in Sci Fi nehmen unterschiedliche Zeiten miteinander Kontakt auf
? vielfältige Bewusstseinsebenen

? Pilz ist das erste Lebewesen, das die Erde urbar für die Pflanzenwelt gemacht hat
? Pilz ist der erste Landwirt

Green Screen
? farbliches Element, das sich auf allen Loci fortführt?
? ermöglicht zusätzlich Green Screen Technik

Wir machen Science Fiction Zirkeltraining mit den Stationen
1. Wer ist Captain Ruralia und sein*ihr Antagonist*in?

2. Welche Science Fiction haben wir gesehen/gelesen? Welche Funktion hat der ländliche Raum? Was sind die Aliens/Held*innen? Was sind interessante Artefakte?

3. Unsere Dörfer im All Schreibübung
Warum verschwindet Dein Dorf? Auf welchen Planeten geht´s? Was wird mitgenommen und was wird verändert? Welche Leute aus dem Dorf spielen in dieser Sci-Fi Geschichte eine besondere Rolle, welche?

Ted Talk – Paul Stamets: 6 Wege wie Pilze die Welt retten können

Wir führen auf der Grundlage von möglichen Szenarien für ländliche Regionen fantastische Prognosen für Quakenbrück durch. Parameter sind z.B.:

Daraus schreiben wir Briefe / Berichte über ein Quakenbrück in diesen Szenarien.
Zum Ausklang des Tages sehen wir uns zwei Folgen der ersten Staffel von Raumschiff Enterprise an. Erstaunlich ist die geringe digitale Effektdichte und die wenig aufwändigen Sets. Jede Folge ist eher eine verwirrende Konstellation, die sich erst am Ende aufklärt und eher einem Gedankenexperiment gleicht.

Tag 5_ Donnerstag, 08.08.2019

Gute Sätze aus der Doku „Im Königreich der Pilze“
● Sie entscheiden über unsere Zukunft.
● Enzyme sind die Zähne und Klauen der Pilze.
● Sie fanden Wege tödlich zu sein. Sie haben 1 Milliarde Jahre Erfahrung in der Existenzsicherung.
● Wir kennen nicht einmal 1% der geschätzten 5 Millionen Pilze.
● Mit jedem Atemzug inhalieren wir 100te Millionen Pilzsporen.
● Mikroskopische Pilze gehörten zu den Pionieren des Lebens.
● Ein Existenzkampf, wie er härter kaum sein konnte.
● Wir sehen molekularen Bergbau: Durch diesen Prozess verwandeln Pilze Steine in Leben.
● Diese Symbiose (von Pilzen und Algen) ist der biologische Urknall.
● Seither wurde fast jede Pflanze von ihrem symbiotischen Pilz ernährt.
● Mich fasziniert die Idee, dass ein lebender Organismus einem erlaubt, zwischen seinen Zellen und in seinen Zellen zu wachsen.
● Es gibt zwei Wood Wide Webs: Eins besteht aus Destruenten (die das Tote zersetzen). Sie sind die Müllabfuhr der Natur. Sie machen die darin enthaltenen Nährstoffe wieder verfügbar. Ansonsten wären alle Nährstoffe des Planeten in totem Stoff gefangen. Das zweite bildet sich zwischen lebenden Pflanzen, vor allem Bäumen. Die Pilze liefern Wasser und Nahrung im Austausch gegen Zucker.
● Unter einem Fuß findet man 500 KM Hyphen. Ein gewaltiges Netzwerk, das alles liefert, was der Wald braucht.
● In dieser ausgedehnten Todeszone erben die Pilze die Erde.
● Ein Säugetier schafft eine thermale Ausschlusszone für Pilzinfektionen.
● Die Übergänge von Jägern & Sammlern zu Zivilisationen und später Nationen, haben mit Pilzen zutun.
● In den ersten menschlichen Siedlungen haben wir überall hingekackt. Da hatten fermentierte Getränke einen wichtigen Vorteil.
● Die Menschheit wurde in ihrer Geschichte fast durchgängig von bakteriellen Seuchen dezimiert. Doch seit der ersten Entdeckung von Antibiotika haben wir gigantische Städte gebaut (und unsere Population hat sich verdreifacht).
● Pilze & Bakterien sind Todfeinde.
● Pilze sind bemerkenswerte Chemiker. Sie produzieren, was wir im Labor momentan nicht nachbilden können.
● Wir haben unsere Reise ins Königreich der Pilze gerade erst begonnen. Wo immer wir suchen, gibt es Wunder zu entdecken.
● Die Pilzinfektion kann das Hirn umschließen und auch in es eindringen. Dort beobachten wir kleine Löcher. Schweizer Käse im Gehirn.
● Lange vor den ersten Menschen hatte dieser Pilz die Waffe, um uns zu besiegen, sollten wir ihm in die Quere kommen. (Makrophagen behandeln wie Amöben).
● Während sich die Erde erwärmt, müssen sich auch Pilze an neue Bedingungen anpassen.
● Die großen Überlebenskünstler der Natur
● Was wir sehen, wenn wir Pilze sehen, ist die Evolution selbst. Sie fraßen die Felsen, die zu Erde wurden, und nährten die Pflanzen, die die Erde begrünten. Nach jeder globalen Katastrophe.
● Überall um uns sind Pilze, die unser Schicksal verändern werden

Rechercheauftrag:
Die Beziehung von Mensch & Hefe (Primaten begannen von Fallobst zu leben, das meist von Hefe befallen war. Die Tiere, die Alkohol abbauen konnten, hatten bessere Überlebenschancen).
Mit Haaren ein Myzel-Wachstumsvideo machen (rückwärts abspielen)
Green Screen

PILZSZENARIOS
1) Funghiphilie Heiratsanträge:
→ Körperberührung
→ lange auf Antwort warten
→ eine Erzählebene, in der der Pilz geheiratet wird
→ 36000 Geschlechter bei Pilzen
→ Nature my lover bedeutet auch Naturschutz aus Liebe
→ Sporen riechbar machen
→ Welches Mikro braucht der Pilz, um zu antworten?
→ Zuckkerrüben verfüttern
→ Müssen wir uns in einen Baum verwandeln, um den Pilz zu lieben? – Es reicht, die
Sprache zu lernen. Oder der Pilz lernt das Morsealphabet! Buchstabe für Buchstabe!
→ Gehirnbefall ist die Vereinigung
→ Mensch/Pilz Symbiose nimmt Gestalt an, die mit Menschen kommunizierbar ist
2) Pilz werden
→ gemeinsamer Ausgangspunkt
→ Die Pilzfäden als Performanceauftrag am Boden durch den Raum bewegen, immer mit Fingern am anderen Körper (funktioniert gut mit Schnüren, Schnürsenkel)
→ T-Shirt über Kopf
→ Haare über Kopf
→ “Pilztrip” mit Wasser, das mit dem Pilz
→ Sporen: kratzen/reiben auf der Haut
3) vom Pilz besessen sein
→ Wie sprechen wir weniger anthropomorph?
→ Fotos von bräsigen Dingen, die den Pilz interessieren
→ Pronomen: “Wir”? Verzicht auf Pronomen?
→ Selbstüberschätzung
→ Der Pilz googlet
→ “Pilz muss los”: Moment des schweigenden Losgehens
→ Vom Wirt als “Es” sprechen?

4) Physarum Polycephalum (BESORGEN?)
→ Graphische Darstellung des Chaos in Quakenbrück
→ “Alles ist eine Frage der Anordnung von Haferflocken”
→ Der ländliche Raum beschreitet innovative Wege, um den öffentlichen Nahverkehr zu revolutionieren
→ Bürgermeister*in als Charakter (mit beiläufigem Huhn)
→ Instagram-Influencer mit Dorfchannel

Tag 6_ Freitag, 09.08.2019
Das Logbuch wird gelesen und ausgewertet. Wir nehmen uns vor, die Übungsanweisungen mit einzuarbeiten. Außerdem differenzieren wir die Kategorien: Dokumentation & weitere Fragen.
Woran wollen wir in der kommenden Woche arbeiten?
● Was ist unser Modeldorf? Eines, das wir kennen, eines, das als Fusion daraus entstanden ist?
● Simultanbühne als Diagramm
● Was können die Zuschauer*innen auf einer Simultanbühne zu tun haben?
● Audio-Partizipation
● Comics von Ole anschauen und damit weiterarbeiten
● Gemeinsames Nachdenken über nicht-/wünschenswerte Zukünfte (nicht sehr weit entfernte Zukunft)
o Künstliche Intelligenz
o Gemeinschaft / Vergesellschaftung, Vergemeinschaftung
o Mobilität

Was steht langfristig noch an?
● Darstellungsstrategien / Effekte von Science Fiction auf der Theaterbühne
o auch aus den Anfängen der Science Fiction
o mit simplen Mitteln (Ballons und Bierdosen)
● Weiter entwickeln: „Der Pilz war der erste Landwirt“ / Captain Ruralia als Figur, der Pilz als Gottheit
● Selbst- und Fremdbilder von Dörfern: Requisiten / Artefakte für eine szenische Atmosphäre versammeln
● Bisheriges Textmaterial prüfen und weiter entwickeln
● Bisherige Sammlungen an Fremdtexten durchgehen und prüfen
● Haarvideo
● Recherche von Videos / Fotos für Greenbox
● Wie spricht der Pilz? Text schreiben, Audio aufnehmen

Wir bauen die Bühne ein weiteres Mal um. Molton ab, neue Beamerposition, zweite Kamera etc.
Anschließend zeichnen wir Diagramme zu unserer Wahrnehmung der Diskurse um Dorf / Dörflichkeit / Ländlichkeit, um zu einer diagrammatischen Aufteilung der Simultanbühne zu gelangen. Dann notieren wir Personen- und Diskurskonstellationen.

Wir merken dabei: Auch wenn für uns in diesen kleinen, aus eigenen Erlebnissen inspirierten, Konstellationen viele Dynamiken klar werden, fehlt hier noch die Metaphysik der Simultanbühne. Wenn man vom Dorf spricht, muss man auch vom Kapitalismus sprechen.
Das Nachdenken über den Pilz hat viele gute Imaginationsräume geöffnet, aber wir müssen auch zurück zum Kleinteiligen / Gegenwärtigen, um nicht im luftleeren Raum zu agieren.