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Woche 3

16.6.2020        Check-In –>

Gallery-Space- Improvisation: Biografisches Arbeiten mit Gegenständen
THEMA: Luxus. Was bin ich mir Wert? Was ist für mich Luxus?

  • Luxusgegenstände oder deren Symbole, Luxusessen, Luxus-Outfit bilden den Rahmen für fünf verschiedene, fünf persönliche Zugänge zum Thema
  • unterschiedliche Formate entstehen innerhalb einer halben Stunde:
  • eine Art Werbesendung (Gurke, Sekt, symbolische Gegenstände)
  • eine Art Manifest (Pralinen, Smartphone, besonders schönen Kleidungsstücken)
  • eine Art Quiz-Show (Ja/Nein-Fragen einer Privilegien – Checkliste)
  • eine Art Materialperformance (Gebäckstückchen, symbolische Gegenstände, Kleidung) mit Diashow
  • eine Art Materialperformance (Erdbeeren, Erde, symbolische Gegenstände)

19.6.2020        Check-In –>

  • Aufwärmen
  • Jutta darf bestimmen, was heute passiert
  • Sie stellt die Übung zu ihrem Wertgegenstand (Fahrrad) vor:
  • in zwei Schritten stellen die Künstler:innen erst die Teile im Einzelnen, getrennt voneinander dar. Dann die Art, wie sich das Fahrrad bewegt, in einer gemeinsamen spontanen Choreografie
  • Jutta gibt Anweisungen:

Rahmen

  • im Dreieck liegend, wie auf der Zeichnung
  • eine Ecke, Eine Person
  • die Gesichter voneinander weggedreht
  • mit genügend Abstand

Lenker

  • auf den Knien stehend, den Oberkörper nach oben gestreckt, die Arme ausgebreitet, einen mega- breiten Lenker haltend
  • klingeln oder beep-beep-Geräusche machen

zwei Pedale

  • eine Person im Zentrum, Seile an ihren Handgelenken angebracht. Zwei Personen ziehen dran und steuern so die Pedale

Sitz

  • eine Person sitzt auf Steiß oder Po und streckt Arme und Beine von sich
  • sie versucht durch balancieren nicht umzukippen
  • rhythmisches anfassen und loslassen der Knie

drei Räder

  • ein Rad hinten, ein Rad rechts und ein Rad links
  • in gebeugter oder gekrümmter Haltung, rhythmisches rollen oder wippen oder schwingen

Das Radfahren verselbstständigt sich zur freien, ziellosen, ?wertfreien? Improvisation

Abschließende Beobachtung und Gedanken:

  •  mit Seilen verbunden durch den Raum bewegen
  •  zwischen den Seilen hängen, (mit) Seilen (ent)spannen, im Seil verfangen, ferngesteuert werden
  •  mehr mit Objekten machen
  •  Bewegungen übertragen und andere Körper dadurch spüren
  •  Session: Berührung übertragen, Experiment
  •  Erdend: wenn viel Bewegung, dann werde ich unsichtbar, langsam
  •  beobachten, wie eine Kamera, raus – und reinzoomen
  •  Augen scharf und unscharf stellen – wir verschwimmen und werden klar
  •  Aisha und Mono: „Aaah“ – Enstpannen, „Iiih“- Zusammenziehen, Spiegelmoment, symmetrische Momente, die anderen Zustände nachspüren
  •  Gewicht verlagern mit Geräuschen
  •  Jutta und Aisha liegen da und haben permanent Augenkontakt
  • zusammen lachen
  • Ich glaube, ich kann nie wieder ernst sein.
  • Seilkampf, Playfight, Kräfte messen
  • wellenförmige Impro, Stimme und Action
  • auf der Matte rumgezogen werden
  • Blatt, Untersuchung aufnehmen
  • Ist es richtig, was wir machen?
  • Was machen wir hier eigentlich?
  • Wie lange geht das schon so?
  • Achtet jemand auf die Zeit?

Individuelles Forschen in der Solo-Zeit:

mit Jutta und Kiwie

Gedanken zur Forschungsfrage der Woche: Wie ent-ablen wir den Ableismus?

  • Kann Mensch den Ableismus behindern, also das BeHindert werden behindern?
  • Können wir nicht-essentielle Fähigkeiten bevorzugen bzw. die Anwesenheit als normal geltender Fähigkeiten als verminderten Daseinszustand etikettieren?
  • Wie könnte das aussehen: den Vorgang des Laufens behindern, Treppensteigen unmöglich machen, Hinfallen auslachen
  • Wer als „normal“ wahrgenommen wird, redet selten über sein oder ihr Scheitern, über die Schwächen, Fehler oder Ängste
  • Wenn wir anerkennen, dass niemand ohne Fehler ist, dann können wir niemanden ausklammern und anerkennen, dass alle gleich sind
  • Können wir anerkennen, dass jeder (fast) nur positive Fähigkeiten hat?
  • Können wir Fehler, Schwächen, unser Scheitern auf eine neue Ebene heben, sie als einzigartige Superheldenpower ansehen? (Niemand außer Jutta kann so sprechen wie sie) (kein Mensch außer Mimi kann so traurig sein wie sie)