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Fragen, die uns in der 4. Woche beschäftigt haben (thematisch und formal)

  • Was erwarten wir uns von einem Showing?
  • Was wollen wir für eine Art von Showing machen?
  • Warum entsteht plötzlich doch soviel Druck vor dem Showing?
  • Lassen sich unserer Forschungsergebnisse überhaupt im Format Showing zeigen?
  • Sollen wir tatsächlich einen performativen Ablauf zeigen oder wollen wir nur ein Werkstattgespräch führen?
  • Sollen wir die letzten Tage nutzen, um fröhlich und frei weiter zu probieren oder sollen wir uns tatsächlich aufs Showing konzentrieren?
  • Zum Format: Erzählen wir kausallogisch, analytisch oder assozativ? Verraten wir zuviel, wenn wir schon am Anfang von der Ausstellung oder aus einer Perspektive der Zukunft sprechen?

Ziele für die 4. Woche – und wie wir diese erreichen (wollen)

– einen performativen Ablauf vorbereiten, der uns in Anwesenheit des Publikums und mit seinem Feedback, Aufschluss darüber gibt, wie spannend die Idee einer fiktiven Ausstellung ist oder wie die Zuschauer_innen den Zustand des Widerstands in der Gesellschaft empfinden

– Optimierung des Ablaufs: Kippmomente verfeinern, an Haltungen arbeiten, Textwiederholungen einbauen, um damit eine bestimmte Latenz herzustellen, sich klar machen aus welcher Rolle man wann spricht, also z.B. als Kuratorin, als Aktivistinnen, als Partner_innen, zum Publikum

– einen guten Abschluss finden, wichtige Punkte festhalten, an denen man unbedingt weiter arbeiten möchte

– nochmal klären, was wir genau inhaltlich erzählen und warum : Geht es um Ehrgefühl? Geht es um Widerstand? Geht es um Zeitanalyse?

Erkenntnisse:

Schwierigkeit des Formats Showing, nicht klar – weder uns noch den Gästen: Wollen wir etwas von den Zuschauer_innen oder wollen die etwas von uns?

Hätte man vielleicht klarer anmoderieren können: Wir hätten gezielter Fragen vorbereiten können.

Es ist sehr schwer einem „Nicht-Fachpublikum etwas „Unfertiges“ zu zeigen und dann auch tatsächlich darüber als einen Arbeitsstand zu sprechen. Es passiert wahnsinnig schnell, dass unsere szenische Anordnung als vollendet, als Ergebnis, als fertig empfunden und auch diskutiert wird. (Wir fühlen uns dabei falsch verstanden.)

Unser gewählter Standpunkt aus der Zukunft zu sprechen, bringt eine Distanziertheit mit sich, die es aber erlaubt eine pointierte Analyse zu tun.

Der Begriff, das Konzept, Ehrgefühl sorgt tatsächlich für gemischte Gefühle. Nicht alle Zuschauer_innen können unserer Argumentation sofort folgen. Die Vorannahmen über Ehrgefühl beeinflussen ganz stark das Erleben unserer Performance.

Aber es bleibt festhalten, aus dem inneren Kreis gesprochen, die Beschäftigung mit Ehrgefühl ist eine gewinnbringende für die Analyse in unserer Zeit geworden und wir wollen damit weiter gehen.

Neue Fragen, die sich ergeben haben:

Was könnten wir aus dem Material alles weiterentwickeln?

Wollen wir als nächste Projekte daraus eine Performance UND eine Ausstellung machen?

Wie können wir persönlicher, intimer, direkter werden?

Wie kann unsere Erzählung, unsere Anordnung, noch mehr treffen den Zuschauer BEtreffen?

Sollten wir zukünftig nur noch in Residenzform arbeiten?

Wie könnten einen gewissen Produktionsdruck in anderen Projekten rausnehmen?