flausen.plus

Bruit Woche 1 Blog01

Forschungsvorhaben der ersten Woche war die Untersuchung des Begriffs „Atmosphäre“ und die erste Annäherung an unser mitgebrachtes Material, dem Hausstand einer Gartenlaube. Wir haben uns theoretisch mit unterschiedlichen Texten zu Atmosphäre und Wahrnehmung auseinandergesetzt und einige Definitionen für uns gefunden. In ersten Experimenten haben wir versucht Herangehensweisen zu finden, auf welche Weise man sich dem Hausstand aneignen kann und haben uns spielerische den Objekten genähert. Im Folgenden sind die wichtigsten Diskussionspunkte, Erkenntnisse und Fragen zusammengefasst.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Ding Experimente:
„Moving Things“ / Spiel mit den Dingen
Immer neue Anordnung, Sortierung, Gruppierung, Sturkurierung, Dekonstruktion, Komposition, Installation
Räume entstehen lassen durch Anordnung von Dingen
Kompositionsmethoden:
Symbole /Zeichenhaftigkeit / Semiotik
vs. Abstraktion / Materialität / Eigenleben
Prozesse der Narration:
Machen (Logik) / Wahrnehmung (Logik weiterdenken) /
Reaktion (Aneignung, Weiterentwicklung, Antworten, Entgegensetzen)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Künstlerischer Umgang mit Dingen
Addition (verschiedene Mittel addieren)
Subtraktion / Reduktion
Sezieren, Extrahieren
Spielregel schaffen
Aufgabenbereiche klären

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Ding / Kontext (Mensch)
Dinge unterschiedlich kontextualisieren:
Körper / Material / Klang / Bewegung
Ding lässt Abwesenheit von etwas spüren.

Hausstand:
Dinge, die die Abwesenheit spüren lassen? Verlust?
Bedeutung von Dingen: wir laden die Dinge auf – affektive Bindung an Dinge
Verlust/Tod vs. Veränderung/Verwandlung/Neuentdeckung  – „Am Ende besteht alles nur aus Atomen“
Zukunft der Dinge vs. Einsamkeit
Kann sich das Ding von der Abwesenheit emanzipieren?

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Ding / Potenz
Wie potent sind die Dinge?
Materialbeschaffenheit, Narrationspotential
Was passiert bei Dekonstruktion, Zerstörung, Töten? Wie verändern sich die Dinge, wie die Atmosphäre?
Lesbarkeit der Dinge: Interpretation vs. Ding-Sein /Ansich-sein

Materialerfahrung:
Beschaffenheit des Dings (Widerstände / Eigenleben)
Transformation des Materials (Ergebenheit / Zerstörung)
Performativität mit dem Ding (Einbeziehung von Performer + Aktion, Äußerer Raum)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Untersuchung Atmosphären
Atmosphären ergeben sich aus empfundenen Ekstasen plus Bedeutungen, di das affektive Erleben der Dinge für den Wahrnehmenden prägen.
Atmosphäre ist die empfundene Gegenwärtigkeit des Ortes und die erspürte Anwesenheit von Zuschauern und Dargestelltem im Raum. Sie ist gebunden an Zeit und Ort und sie ist flüchtig, ereignishaft
In seiner ästhetischen Bedeutung bezieht sich der Begriff „Atmosphäre“ auf die: leiblich (körperlich, materielle, greifbare, physische, stoffliche…) und affektive (gefühlsbetonte Wirkung) einer Umgebung in deren Wahrnehmung.“ S. Shouten
Die erspürte Atmosphäre entsteht dabei als Produkt (in ihrer „Performativität“) stets zwischen zwei Polen: die jeweilige, spezifische Umgebung vs. Das jeweilige subjektive Empfinden, dessen der Wahrnimmt (die Atmosphäre bildet quasi die Hülle um diese Pole)
„Unruhe kennzeichnet den Ort an dem der innere Antrieb und der Kontakt mit der Umwelt zusammentreffen und eine Gärung in Gang setzen, sei es in Wirklichkeit oder in der Vorstellung.“ John Dewey
„Das stabile Raum beginnt sich, kaum dass wir ihm betreten, um unsichtbare Dimensionen zu vervielfachen und zu verändern.“
Atmosphäre wird zuerst leiblich gespürt und ist folglich Bestandteil der performativen Räumlichkeit des Theaters

Bruit Woche 1 Blog02
Weiterführende Forschungsfragen/- vorhaben:
Wie können wir spielen zwischen Ding als Ding und Ding mit Bedeutung/Geschichte?
Suchen unterschiedlicher Zeichenhaftigkeiten von Dingen- Assoziationen, Metapher, Symbol? Was für Parallelwelten haben Dinge?
Welche Mittel braucht es für eine Umdeutung von Dingen?
Wie wirken sich Wahrnehmungsherausforderungen auf die Atmosphäre aus?
Verhältnisse von Sinneseindrücken verschieben für die Inszenierung des Dings.
Mit Proportionen, Verhältnissen, Desorientierung, Perspektiven experimentieren.
Was könnte ein Format für ein Theater der Dinge sein (speziell unserer Hausstand)?
Zusammenspiel: Materialität/Zeit   Zustände erzeugen (Kathrin Brack)
Was für Parallelwelten haben Dinge?

OLYMPUS DIGITAL CAMERA