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Endspurt.

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War das jetzt ein Sprint? Oder taumeln wir auf den letzten Marathon-Metern Richtung Ziel? Es fühlt sich nach beidem an: eine Mischung aus ewiger Alltäglichkeit – der Weg zum Theater funktioniert schon im Halbschlaf – und der Erinnerung doch gerade eben erst die Kombination fürs Fahrradschloss bekommen zu haben.

Wir sammeln noch mal unsere Ideen und Kräfte und ziehen Bilanz.

Was haben wir geschafft? Was wollen wir noch schaffen? Sind wir mit unseren bisherigen Ergebnissen zufrieden? Konnten wir unserem Themenkomplex Ernährung-Lebensmittel-Backen formulierbare Erkenntnisse oder Ergebnisse abgewinnen?

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Ende der vierten Woche gibt es das Making-Of – nach unseren Recherchen und Versuchen in alle möglichen Richtungen ein klares Ziel und gleichzeitig auch ein Konflikt: Sollen wir das letzte Viertel unserer Zeit auf diesen Abend als Produkt hinarbeiten? Oder bleiben wir in unserem Recherche-Modus aus Try-and-Error?

Wie in unserer ersten Woche beginnen wir mit Diskussionen und merken: es hat sich eine gemeinsame Sprache hergestellt, ein Back-Sprech, ohne dass wir es gezielt darauf angelegt hätten. Jeder von uns hängt an einer anderen Idee, möchte etwas unterschiedliches ausformulieren, planen oder neu entstehen lassen und dennoch bewegen wir uns alle in der gleichen Backstube aus Referenzen, Verweisen und Erkenntnissen.

Die Arbeit mit unserem Mentor Paulo wirkt noch in jedem von uns nach. Die haptischen Ansätze der Arbeit mit ihm, sowohl was unsere Materie – Backwaren in allen möglichen Aggregatszuständen – als auch unsere Körper angeht, haben uns dem Thema näher gebracht und auf eine intime Art vertrauter gemacht. Der Umgang mit Thema und Material ist sensibler und gleichzeitig zupackender geworden.

Wir beschließen weitere Versuche – wann werden wir in der normalen, produktorientierten Produktionsmühle jemals wieder soviel Zeit und Muße nur fürs Ausprobieren haben? – und einen dokumentarischen Ansatz für den finalen Abend.

Dennoch merken wir gleich: es ist gar nicht so einfach, sich noch mal bewusst gegen das Präsentieren-Wollen/Müssen zu entscheiden. Wir müssen uns an das Gefühl des Nicht-Vorbereitet-Seins gewöhnen, um weiter vor uns hin zu experimentieren.

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Die Vorhaben für die letzte Woche sind bei allen etwas größer. Eine größere Menge Teig – eine noch größere Puppe – eine noch längere Impro – ein noch ausgefeilterer Plan für ein Video. Zum Teil führen wir die Versuche der ersten drei Wochen fort, zum Teil beginnen wir noch mal komplett neu und von Vorne. Wir stürzen uns in die Arbeit und vergessen darüber das „Endergebnis“ am Ende der Woche. Manches gelingt besser, manches schlechter. Wir wissen, das sind Versuche und so behandeln wir sie auch. Kein Anspruch an Vollständigkeit oder Perfektion. Fühlt sich gut an.

Ohne es verabredet zu haben, gehen alle unsere Experimente der letzten Woche in eine eher narrative Richtung. Wir haben das Bedürfnis unsere Erfahrungen aufzufädeln und in eine (mehr oder weniger) zusammenhängende Form zu bringen. Deswegen kehren wir auch zu einem unserer Ausgangspunkte, dem Märchen, zurück, und hängen wie im „Sterntaler“ den Bühnenhimmel voller Backwerk. So entsteht aus allem was wir gebacken haben – und nicht wegwerfen mussten, weil es gefährliche Schimmel-Verfärbungen angenommen hatte – eine Sammlung und Installation, die wir am letzten Abend mit unseren Zuschauern zusätzlich ein bisschen bespielen können. Über einen gesamten Tag haben wir ca. 100 Sterne gebacken und am nächsten Tag über mehrere Stunden alle an die Decke gehängt, nur um sie bei der Präsentation wieder abzuschneiden, mit der Schürze, dem Leibchen, wieder aufzufangen und unseren Gästen zum Tee zu servieren. Aber Backen oder Kochen ist eben wie Theater, man hat einen riesigen Aufwand und dann ist das Ergebnis in verhältnismäßig kurzer Zeit vorbei. Essen und Kunst sind nicht ökonomisch. Es geht am Ende dann doch um eine grandiose Verschwendung.

Das Making-Off ist eine kleine, intime Runde. Statt der angesetzten Stunde endet der Abend nach drei Stunden. Wir sind erfreut über die vielen inhaltlichen Fragen und Kommentaren, das Level der Diskussion. Und wir sind auch erstaunt über den Umfang unserer eigenen Experimente in den letzten Wochen. Wir kommen gar nicht wirklich dazu, zu berichten. Das meiste ergibt sich aus dem Gespräch heraus, das wir immer mal wieder mit Videoschnipseln, Märcheneinspielungen und dem besagten performativen Verändern und Aufessen des Bühnenbilds.

Ein sehr guter Abschlussabend. Danke an unser Publikum und danke an Flausen!