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Montag, 15. August 2016

Betti und Caro lesen eine transkribierte Sitzung des ZK (11. Plenum) und sind überrascht, dass bei dieser Lektüre der Eindruck entsteht, Ulbricht hätte weitaus größere Ideen und Verbesserungsvorschläge gehabt als Honecker und auch den Kulturschaffenden – natürlich nur durch Moskaus Unterstetzung – mehr Freiheit gewährleistet hat (oder das wollte). Für unsere Serie harn wir einen Entscheidungspunkt gefunden. Wollen die Teilnehmer*innen Ulbricht oder Honecker und wenn sie sich für Ulbricht entscheiden, gibt es eine weitere ökonomische Verbesserung. Von unserem Mentor Björn erfahren wir, dass viele so gedacht heben und den Abtritt Ulbrichts bedauern (Peter Hacks ebenfalls) und von Betti erfahren wir noch eine merkwürdige Anekdote, dass Ulbricht von Honecker verlangt hätte, seine Frau zu verlassen und die Mutter (Margot) seines unehelichen Kindes zu heiraten. wir fragen uns, ob das stimmt. Szenisch könnte es was hergeben. Am Abend singen wir chronologisch: Die Kaiser-Hymne, die frühere und jetzige Hymne, die Nationalhymne der DDR, die Kinderhymne von Brecht und sind uns alle einig, dass die Nationalhymne der DDR einfach die beste ist. Zur Komplettierung nehmen wir noch “Lobet den Herrn2 und “Ode an die Freude” hinzu. Nold soll sich überlegen, wie sih damit spielen lässt und Betti erprobt einen Barocktanz zur DDR- Hymne. Was war eigentlich das Zeitalter, mit dem die DDR verglichen wurde?

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Dienstag, 16. August 2016

Nils erhält ein DDR-Spiel, in dem es darum geht, durch Korruption, Meuterei und Vetternwirtschaft die Position des Staatssekretärs zu erlangen. Wir spielen das Spiel falsch, aber können uns einige dort zu findenden Anweisungen bediene für unsere Serie. Danach befragen wir Ralph und Björn nach Anekdoten der DDR. Abgesehen davon beim Anderen vorbeizugehen und an seiner Haustür zu klingeln, gibt es nur Weniges, was sie dem Realsozialismus noch abgewinnen können. Wir sammeln aber auch während des Gesprächs Beschreibungen von Atmosphären, Düften, Gerüchen, die wir auf die Bühne übertragen können. Am Ende des Tages singen wir noch Biermanns “Ermutigung” und halten das für einen bessere Gesangsauswahl mit dem Publikum als eine deutsche Nationalhymne.

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Mittwoch, 17. August 2016

Wie lesen in verteilten Rollen ein geheimes Protokoll über die Rückgängigmachung der Biermann- Ausbürgerung und überlegen, daraus eine szenische Einrichtung zu machen. Ausführliches Gespräch mit Björn über Weiterentwicklung der Gruppe, Kontakte zu Theatern usw. Wir arbeiten an der Musik (Nationalhymnen und Biermann) weiter. Ein “Hymnen-Medley” wird probiert und als Intro ohne Text für das Making-Off ausgebaut.Eleganz_aus_Reflex_060

Donnerstag, 18. August 2016

Ich beschäftige mich mit Erich Mielke und min angewidert und voll Mitleid zugleich. Besprechung der Arbeitsergebnisse und Pläne für Freitag und das Wochenende. Nachmittags Abreise nach Berlin.

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Freitag, 19. August 2016

Im Deutschen Rundfunkarchiv sehen wir zwei Filme mit Carls Großvater. Den erste, ein Propaganda film über seine Wissenschaftler-Figur und die Rolle die er damit innerhalb seines Institutes aber auch vorbildlich in der DDR-Gesellschaft einnimmt, kenne wir, konnten aber dennoch feststellen, dass er durch das DRA in einer viel besseren Qualität verfügbar ist. Im zweiten Fernsehbeitrag erklärt Caros Opa in einer unheimlich langweiligen Gesundheits-Talk-Show, wie der Ultraschall funktioniert. Das könnte auf jeden Fall noch eine Rolle in unserer Arbeit spielen.

 

Außerdem haben wir uns in dieser Woche mit zwei Videos beschäftigt, die wir mit euch teilen möchten. Einmal geht es um Monika Haeger, eine ehemalige IM bei der Stasi und ein längeres Video über die Volkspolizei.

Die Videos findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=QIaxHjUWF7A