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Tag 17 – 5. April 2012

Wir beginnen den Tag mit Assoziationsspielen aus dem Improvisations-Theater und strengen unsere Gehirnzellen mal anders an, indem wir z.B. versuchen möglichst lange Ketten von Nicht-Assoziationen zu bilden. Karo gewinnt. Mit 17 Begriffen in 60 Sekunden. Gar nicht so leicht.

Dann sortieren wir unsere Recherchen von Gestern, indem wir große Inseln zu den jeweiligen Zeiten 1850 (vorindustriell), 1920, 1970, 1980, 2000, 2012, 2030 und 2060 bilden. Unter jede Insel sortieren wir die gesammelten Informationen zu Familie und Erziehung nach den verschiedenen Kategorien: gesellschaftliche Werte, Erziehung, Funktion der Kinder, Familienstruktur und Bildungsinstitutionen.

Soweit so gut, wir betrachten unseren Halbkreis aus Inseln. Und nun kommt auch passend Matze herein, der noch beim Ohrenarzt war. Ein Glück, es scheint ihm aber gut zu gehen. Unser Tonmeister mit kaputten Ohren, das wärs jetzt. Aber alles ist gut. Also bringen wir ihn auf den neuesten Stand mit dem Tagebuch von gestern, mit dessen Leseritual wir auf ihn gewartet haben.

So.

Jetzt die nächste Hürde: Die Umsetzung.

Wir wollen Spiele, bzw. Rätsel zu den jeweiligen Zeiten erfinden. Ziel der Recherche war, sich inhaltlich in den Rätseln an den verschiedenen Erziehungsmustern der damaligen Zeit abzuarbeiten, bzw. lang zu hangeln. Das ist das was, das wir verhandeln lassen wollen.

Und nach welchem Spielprinzip? Wir haben einerseits den Vertrag oder die Zeit, die man in die Zeituhr schüttet. Worum spielt man? Was ist der Haupttreiber für die SpielerInnen? Kriegen wir beides zusammen oder müssen wir uns für eins entscheiden? Immer die gleichen Fragen.

Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr! Haben das Gefühl, ein bisschen den Boden unter den Füßen, bzw. die klare Spielentscheidung vom Anfang der Woche verloren zu haben, nicht mehr ganz greifen zu können. Sonst würden wir einfach dran festhalten und damit weitermachen.

Unsere Energie rutscht weg, verdammt.

Nein, wir machen jetzt trotzdem weiter. Irgendwas soll der Tag heute noch bringen, irgendwas will ich noch ins Tagebuch schreiben können, das uns vorwärts gebracht hat.

Also Zweiergruppen. Zweiergruppen sind oft gut, weil man das Gefühl hat, es entwickelt sich  etwas weiter, nicht nur in der eigenen Gruppe, sondern auch in der anderen, während wir manchmal zu viert, wenn wir alle keine Ideen haben, bzw. von Spiellogik etc. überfragt sind, leicht verzweifeln.

Jede Gruppe entscheidet sich für eine Zeit und entwickelt dazu ein Rätsel für die Kinder und/oder die Erwachsenen. Hannah und Matze wählen 1850, Karo und ich die 70er.

Dann treffen wir uns wieder und stellen unsere Rätsel vor. Bei Hannah und Matze geht es in die Schule mit Sitzregeln und Rohrstock, bei Karo und mir in den Kindergarten, wo Regeln übertreten werden müssen . Die Ergebnisse sind interessant, doch es bleibt die Frage nach dem Spielziel, dem Treiber und was lässt einen wissen, dass die Spielstation nun vorbei ist? Erhält man eine Flasche mit Zeit oder einen Schnipsel mit einem Vertragsteil? Mit dem Wissen, dass noch so einiges geklärt werden muss, aber wir uns zumindest wieder zur praktischen Arbeit überwunden haben, beenden wir den Tag.