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Tag 19 – 07.04.2012

Soweit so gut
Heute ging es darum noch konkreter zu werden. Wir machen uns dran das Schulrätsel, das Eva und ich gestern entworfen haben, noch weiter zu polieren und möglichst weit voran zu bringen, damit man es für ein Testspiel gebrauchen kann. Matze kümmert sich um die Soundebene. Er sucht nach Klängen, die einen Eindruck von ganz früher, also ungefähr des späten 19 Jahrhunderts, geben und baut einen Sound, der als Gamemelodie für das gesamte Spielstück dienen könnte. Hannah, Eva und ich versuchen uns an der Verbesserung des Rätsels. Die Geschichte soll klarer strukturiert sein und die Beziehung von Kindern und Erwachsenen in der Zeit reflektieren. Außerdem soll über die Hinweise möglichst viel aus der Zeit erzählt werden. Also konzipieren wir wieder, denken und spinnen Ideen. Vor der Mittagspause stellt Matze seine ersten Sounds vor: wir hören Kühe und Kirchenglocken. In der Mittagspause werden dann ein paar Requisiten gekauft, damit das Rätsel möglichst vollständig inszeniert werden kann. Wir versuchen uns in alter Schönschrift und schreiben kleine Texte mit Hinweisen auf das Rätsel. Immer wieder kommt die Frage auf, ob es sinnvoll ist, was wir da gerade basteln. Jetzt investieren wir so viel Zeit in das Basteln von Requisiten und dann ist die Frage, ob wir nicht sowieso wieder alles umwerfen?!

Wie arbeiten wir eigentlich? Arbeiten wir effektiv?
In den letzten Tagen und Wochen haben wir so viel angedacht, konzipiert und dann immer und immer wieder verworfen, das man manchmal ein bisschen misstrauisch wird, ob die Arbeitsweise so effektiv bzw. richtig ist. Immer wieder kommen wir an ganz grundsätzliche Fragen und orientieren uns um. Immer wieder haben wir das Bedürfnis konkreter zu werden und endlich praktisch zu arbeiten. Wenn wir dann Praktisch arbeiten finden wir heraus, welche gedanklichen Verirrungen uns passiert sind, was funktioniert und Spaß bringt. Trotzdem haben wir immer Angst Zeit zu verplämpern und uns mit Basteleien aufzuhalten, wenn ja am Ende sowieso wieder alles anders und umgeworfen wird.

Wie erfolgreich ist also unsere Forschung?
Ich glaube, dass eine Erkenntnis bisher gewesen ist, dass wir unheimlich viele verschiedene Ebenen bedienen und ansprechen wollen und dass unsere Ausgangssituation ziemlich komplex ist. Wir haben immer wieder die Erfahrung gemacht, dass wenn man eine Ebene wie zum Beispiel das Thema geklärt hat, sich alle anderen Ansatzpunkte daraufhin verändern und die immer gleichen neuen Fragen auftauchen: Was ist bei diesem neuen Thema das Spielziel? Warum gibt es zwei Gruppen? Haben Kinder und Erwachsene überhaupt einen Konflikt in diesem Thema? Was könnten einzelne Spiele sein? Kaum klärt man einige Punkte, bedeutet das eine Veränderung für die anderen Konzeptionsebenen und unser Forschungsgegenstand gestaltet sich als ein waberndes sich stetig verändernden Gebilde. Ich würde sagen die Forschung ist müßig und oftmals sehr verkopft, aber an dem aktuellen Spielansatz haben wir schon einiges an Erkenntnissen erlangt, die uns helfen ein Gespür für den Entwicklungsprozess eines solchen Formates zu bekommen. Soweit so gut.
Aber wie geht’s weiter? Was brauchen wir mehr? Starten wir nochmal einen neuen Ansatz? Was wollen wir noch testen? Was können wir präsentieren?