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Woche 3

Wochenfragen der Gruppe:

  1. Wie schärfen die bisher erarbeiteten theatralen Formate, um eine ergebnisoffene Materialsichtung- und Auswertung mit den Familien in einer Art durchführen zu können, welche der Dynamik des jeweiligen Familiengefüges produktiv begegnet?
  2. Wie erarbeiten wir uns Ordnungssysteme und Selektionspraktiken im Hinblick auf die Transformation des Forschungsmaterials in szenische Anordnungen?
  3. Wie erarbeiten wir ein Präsentationsformat, in dem wir unseren Forschungsprozess für ein generationsübergreifendes Publikum nachvollziehbar, interessant und diskussionsoffen aufbereiten? Wie gestalten wir unser #making of? Welche Eindrücke/Ergebnisse/Fragen wollen wir in welcher Form präsentieren?

Wochenereignisse und Arbeitseindrücke

1) Gemeinsame Materialsichtung und –auswertung mit den Familien im Theater
Rahmen
Erster Versuch des Formalen Aufbaus unserer gemeinsamen Auswertungssessions:

  • Das Angebot an die Familien, sich selbst im Raum für ihrer Materialpräsention zu positionieren, den Rahmen und die Darstellungsmittel ihrer Materialpräsentation frei wählen zu können erweist sich als eine zu offene, beliebige Form. Die Familien sind angesichts dieser Offenheit bzw. des Mangels an Spielangeboten und Spielregeln entweder über- oder unterfordert
  • Aus der Offenheit der Form resultierte eine eher kontraproduktive Eigendynamik
    • Die Eltern referieren zuerst, was das Kind in einer marginalisierten Warteposition gemächlich die Langeweile gleiten lässt
    • Auswertung des Fragebogens wurde von allen Seiten vergessen

Daraus resultiert für den zweiten Versuch:

  • Klarere räumliche, theatrale Grundordnung mit klaren Spielregeln anbieten:
    • Vortragssituation an Vortragstisch
    • Klar strukturierter Ablauf
    • Auswertung des Fragebogens wird gleich in den Ablauf mit eingebunden.
  • Fazit: Die klarere Struktur nebst Spielangebot erweist sich insgesamt als produktivere Methode, als die offene Form. Insgesamt ist das Auswertungsformat insbesondere hinsichtlich der Gestaltung von Spielregeln und –angeboten noch ausbaufähig.
    • z.B. Spielangebote der Kinder, wie das Spiel mit einem imaginären Mikrofons aufnehmen und einarbeiten

Das gemeinsame Arbeiten, Auswerten, Organisieren und Austauschen mit den Familien nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Insgesamt bleibt kein Auswertungstreffen unter der 3-Stunden-Marke.

Eindrücke
Das Ende meldet sich jetzt schon – viel zu früh – vehement an. Indikator: To Do – Listen beginnen zu wuchern und das Tagesgeschehen zu okkupieren. Der Raum für Reflexion schmilzt.

2) Gruppeninternes Sichten, Ordnen, Selektieren und Auswerten des Materials
Methoden bei der Auswertung

  • Entscheidung, nur die von den Familien selbst gewählten Materialfragmente der Königsaufgabe in unsere Auswertung einzubinden
    • Verschiedene Möglichkeiten, mit dem Videomaterial umzugehen:
      • Video einspielen
      • Im Experiment entstandene Artefakte einbinden (z.B. in der Königsaufgabe benutzte Objekte und Themen)
  • Sichtung des Videomaterials aus anderen Experimenten, Aufgaben und Familienaktionen
    • Transkribieren von Texten aus den „König für 60 Sekunden“ –Videos
    • Extrahieren von Audioschnipseln aus Videoclips und musikalische Bearbeitung&Verfremdung mit Looper

3) für #making of ein Präsentationsformat erarbeiten, in dem wir unseren Forschungsprozess für ein generationsübergreifendes Publikum nachvollziehbar, interessant und diskussionsoffen aufbereiten.

Idee 1

  • Interaktive, frei begehbare theatrale Installation  Fokus auf die Forschenden Teilnehmer_innen und deren Forschungsergebnisse

a) statische Elemente  Präsentation / Ausstellung von im Forschungsprozess entstandenen Material

b) dynamische / performative Elemente  klar gesetzte szenische Situationen, Vorträge, partizipatorische Aktionen

->Verworfen

  • aufgrund einem überproportionalen technischen Aufwand
  • aufgrund des Feedbacks von Sibylle Peters
  • aufgrund der Gefahr, dass wir uns im Zuge der (kommentarlosen) Präsentation von „Fremdmaterial“ unserer Verantwortung als Initiatoren und Anleiter des Forschungsprozesses entziehen

Idee 2
Nutzung des #making of zur Fortführung unseres Forschungsprozesses in Form eines partizipativen Großexperiments mit allen Teilnehmer_innen  Fokus auf den Forschungsprozess

->Verworfen

  • aufgrund der Inkongruenz dieser Idee mit den Erwartungen und Interessenlagen verschiedener Zuschauergruppen und Beteiligten
    • Interesse der Familien, ein (künstlerisches) Feedback von uns zu dem von ihnen generierten Material zu erhalten.  Interessenlage des Inneren Zuschauerkreises
    • Kollision mit dem Interesse eines uns unbekannten, unwissenden Publikums, das zuallererst Informationen über den Forschungsprozess benötigt.  Interessenlage des äußeren Zuschauerkreises

Idee 3
Künstlerische Selektion, Verfremdung und Transformation des Forschungsmaterials in einen Theaterabend, eine szenische Collage  Fokus auf den künstlerischen Zugriff

->Verworfen

  • weil die Probenarbeit für einen solchen Abend die zeitlichen Kapazitäten unserer verbleibenden Residenzzeit sprengt
  • weil das #makin of als Arbeits-Präsentation der Falsche Rahmen für einen solchen Theaterabend ist.

Fazit: Bei allen 3 Ideen handelt es sich um eigenständige Formate, die jedoch den Rahmen des #making of sprengen

  • benötigen lange Entwicklungs- und Probezeit
  • sprengen den Zeitlichen Rahmen des #making of

In allen Formaten liegt die Möglichkeit einer Weiterentwicklung in Form von eigenständigen Projekten

Idee 4
siehe #making of

 

BLICK IN DIE KÖPFE VON SILVIA, Klaus, SILVIE, Jo
Siehe #making of