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Tag 1

Fragen
Warum ist Menstruation ein Tabu?
Warum wollen wir Menstruation eigentlich enttabuisieren?
Warum wird Weiblichkeit als schwach und minderwertig angesehen?

Visionen
Szenisches Entekeln
Aufwerten

Erkenntnisse
Menstruation ist relevant, weil sie das System erhält.

Tag 2

*Vergleiche
*Umdrehungen
*Interpretationen

Die Reinheit der Frau „MOSES /Leviticus 15.19 “
Wenn eine Frau Blutfluss hat, so soll sie 7 Tage als rein (heilig) gelten. Wer sie anrührt, der wird heilig bis zum Abend. Und alles worauf sie liegt, solange sie ihre Zeit hat, wird heilig. Und wer ihr Lager berührt, dessen Kleider werden rein und er soll alles berühren bis zum Abend.
Und wer etwas berührt worauf sie gesessen hat, dessen Kleider sind rein und er ist heilig bis zum Abend.
Und wer etwas anrührt, das auf ihrem Lager gewesen ist oder da, wo sie gesessen hat, soll heilig sein bis zum Abend.
Und wenn ein Mann bei ihr liegt und es kommt ihre Zeit an bei ihm, so wird er 7 Tage heilig und das Lager, worauf er gelegen, wird rein.
Wenn aber eine Frau den Blutfluss eine lange Zeit hat zu ungewöhnlicher Zeit oder über die gewöhnliche Zeit hinaus, so wird sie heilig, solange sie ihn hat……

*Tahara = Rückführung der Menstruierenden in einen kultfähigen Status.

Ideen für szenische Forschung:
Alle menstruierenden ZuschauerInnen werden geehrt, mit Blüten bestreut, bekommen Heiligenscheine und kommen umsonst in die Vorstellung rein,
müssen aber Nachweis erbringen, z.B. auf Hostie Blutstropfen,
der kommt im Nachhinein in eine Monstrans und wird im Stück verehrt.

Kann Ivana wirklich riechen, ob jemand menstruiert?

Film: Tampon badet in Menstruationscup.

In was Weißes fließt was Rotes rein.

Rita spielt Let it flow auf der Trompete,
Anna singt: blood on the dancefloor,
Annemie schaukelt und blutet.

Mann/Maschine * Frau/Organisch
Herrscher * Göttinnen
ReinUnrein HeiligUnheilig

Kostüm: Riesentampon mit Gesichtern der Spielerinnen in weiß aus Papierkaschur.

zweites Kostüm: Wir sehen alle aus wie Göttinnen mit goldenen Heiligenscheinen aus goldenen Tampons.

Es werden Eislutscher aus rotem Saft in Menstruationscups hergestellt und an das Publikum verteilt.

Tag 3

Persönliche Geschichten
Vergleiche
Was ist an Männern eklig?

Fragebogen zum Vergleichen:

1: Wo und warum gingen für dich Türen auf?
2: Wo und warum gingen Türen zu?
3: Was war das einschneidendste Erlebnis in deinem Leben?
4: Hast du jemals jemanden beneidet? Wenn ja, wegen was?
5: Was waren deinen größten Erfolge?
6: Deine größten Niederlagen?
7: Was ist deine größte Stärke?
8: Glaubst du, du hast im Leben bekommen, was du verdient hast?

Visionen für szenische Forschung:

Vulven aus Silikon am Körper (wie Jesus Wundmale), die dauerhaft bluten.

Eucharistiefeier mit Menstruationsblut statt Wein und Hostie.
Mit der These, dass Jesus androgyn war und menstruierte, bekommen die Eucharastiefeiern mit den Worten „Dies ist mein Blut, trinkt alle davon“ eine ganz neue Bedeutung.

Party zur ersten Menstruation/ Menarche „ Happy Mens Day“.
Wir wollen einen Initiationsritus mit allen menstruierenden Frauen nachholen, weil wir keinen hatten.

Ekliger Mann (mit Rückenbehaarung, Bierbauch, Nasenhaaren und ungewaschenem Penis) lässt sich, am Sack kratzend und rumrotzend, über die widerliche menstruierende Frau aus.

Wir haben heute alle mal Kaffee gekocht, Annas schmeckte tatsächlich am besten, wegen des Blutflusses.

Tag 4

Delaney Lupton Toth – The Curse:

  • Psychoanalyse und Menstruation

Die Psychoanalyse ist eine weitere Verunreinigung der Menstruation.

Freud: „Menstruationsgeruch hat einen unangenehmen Effekt auf die männliche Psyche.“
Abweichende Menstruationstraumas wurden verallgemeinert.
Warum kursieren diese Ideen immer noch in unseren Köpfen?

  • Märchen und Menstruation

Blut
Hexen
Angst
Ausschluss
Verlust
Gold = rot
Blume – rote Camelie
Mond

  • Menarche als Deflorierung der Frau durch Luftgeister

An examination of stories, ceremonies and practices regarding menstruation in the pre-colonial Māori world by Ngāhuia Murphy

Menstruation als eigenständige Göttin
„Atua“ = God/Goddess, supernatural being, menstrual blood
Das Blutwissen der Frauen.
Selbstheilung.
Das göttlich Feminine.
Menstruation als Medium zwischen den Welten.
Menstruation als etwas geschlechtsloses.

„Der erste Mensch war eine Frau. Sie war nicht von irgendeinem männlichen Gott geformt, sie war von Mutter Erde, aus Wasser und Erde. Der erste Mensch war eine Frau, da Frauen Menschen gebären. Menschen kommen aus den Gebärmuttern der Frauen. Wenn wir von Männern abstammen würden, dann würden Männer Babies bekommen.“

Szenische Ideen:

Alle sitzen nackig auf der Bühne mit gespreizten Beinen, ähnlich wie die „naked athena”. Sie stehen auf und auf dem Boden sind Blutlachen zu sehen.
Ein Schiedsrichter ermittelt die größte Blutlache und damit die Gewinnerin.

Farben
weiß / schwarz / rot / gold – als Stellvertreterin für Blut

Sandie Craddock bekam mildernde Umstände für Mord während PMS
Gerichtsverhandlung: Staatsanwalt, Richter und Sandie selbst.

Aggressionsfantasietagebuch erstellen:
„..es gibt so Tage, da will ich am liebsten Leuten so richtig in die Fresse hauen….. es macht mich wahnsinnig aggressiv, wenn mir Fremde ungebeten in die Augen schauen..“
Die alltägliche Zurückhaltung von Reaktionen auf Unterdrückung.

Geglücktes Experiment: Der eingetrocknete Basilikum erholt sich nach Zugabe von Menstruationsblut.

Fazit der Woche:
Die Bibel muss umgeschrieben werden und Freud auf der Bühne zerstört.
Gab es fluide Geschlechter in der Bibel?