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Forschungsfokus für die erste Woche: Was ist überhaupt mit den Beamern und dem Material möglich? Wie wollen wir das Thema Begegnung in dem Forschungsprozess verflechten?

Tag 1

Morgens: erstmal zusammenkommen und die Beamer, die Stoffe und das Material kennenlernen. Wir haben mit Beispielvideos angefangen, um die Möglichkeiten der Beamer auszuprobieren und sind auf verschiedene Ideen gekommen, welche wir die nächsten Tage ausprobieren werden.

Erkenntnis des ersten Tages: schnelles bewegtes Bild und bewegter Beamer sind zu hektisch. Wenn der Beamer bewegt wird, braucht es eher ein Bild/ Video, welches sich nur marginal bewegt. Entweder können beide Beamer bewegt werden oder auch nur einer und einer ist statisch.

Von den Stoffen fanden wir Taft, Lycra und Polyester spannend und wollen damit weiter probieren und diese in der Woche über verschiedene Objekte spannen und ausprobieren, welche Projektionen spannend sind. Für die Projektionen möchten wir erstmal mit einfachen Formen arbeiten.

Wir sind noch auf der Suche danach, was wir erzählen wollen, wohin es gehen kann. Fragen konkretisieren, Dinge konkretisieren und uns als Gruppe finden in diesem interdisziplinären Forschungsprozess. Wir werden zwei Kitas in Oldenburg zweimal besuchen und dann kommen sie einmal zu uns.

Tag 2

Tag 3

Wir haben verschiedene zweidimensionale Formen hergestellt. Diese wurden dann digitalisiert, sodass sie in After Effects weiter bearbeitet und animiert werden können.

Weitere Überlegungen: verschwommene Formen mit klaren Formen überlappend projizieren; abstrahierte Körperumrisse als mögliche Ideengeber.

In der Zwischenzeit haben wir verschiedene Techniken ausprobiert, um mit der Verhüllung von Gegenständen (bspw. Stuhlstapeln) oder Menschen neue, statische und bewegliche Gebilde erzeugen zu lassen, die dann wieder als Projektionsfläche dienen können.

Die technischen Machbarkeiten für die Projektion sind weiter vorangeschritten, sodass die Beamer mit RaspberryPis voll mobil sein werden.

Ergebnisfragmente des Treffens mit Meike und Judith

Warum (kleine) Beamer?

  • Variabilität der Bilder
  • Reaktion auf Geschehen
  • Perspektiv-/Richtungswechel
  • Dimensionsverschiebung

Spielprinzipien der Begegnung

  • Wahrnehmen
  • Reaktion/Interaktion
  • Veränderung

Fragen:

  • Was macht es mit der Erfahrbarkeit für unser Publikum, dass die Projektionen keine Haptik haben?
  • Wollen wir auch auf die Kinder projizieren?
  • Wie ist das Verhältnis zwischen Entdecken und Zeigen?
  • Was sind Strategien, um Vertrauen zu schaffen?
  • Animieren die Kinder auch selbst?
  • Wie führen wir wieder heraus?

Tag 4

Die Formen, die am Vortag erstellt wurden, haben wir digitalisiert und bearbeitet, i.e. digital verändert, eingefärbt und mit Farbverläufen ausgestattet. Was bewirkt Rotation?

Einige neue Formen haben wir “atmen” lassen, um zu sehen, was eine minimale Bewegung mit der Projektion macht.

Endlich kam der bestellte TAFT Stoff in 5x5m und prompt wurde er eingesetzt und ausprobiert. Reflektionsleistung: top!

Der Stoff ist recht laut und steif. Wofür können wir ihn konkret benutzen: Figuren bauen? Als “Lupe” zum Vergrößern von Bildern? Wir warten auf den dehnbaren Stoff, um zu vergleichen, wie wir damit Objekte einpacken können, um so darauf zu projizieren.

Die erste Idee, eine Höhle aus Stühlen zu bauen und von innen zu projizieren, hat sich als nicht so einfach herausgestellt, da die Stuhlbeine Schatten produzieren und somit die Projektion zerteilen.

Wir haben zwei Gruppen von Projektionsarten benannt und somit unsere Erkenntnisse des ersten Tages bestätigt:

1) Projektion für bewegten Untergrund: hier sollte die Projektion minimale Bewegungen machen oder leichte Formänderungen, da der Untergrund auch die Projektion verändert

2) Projektion für statischen Untergrund: hier kann die Projektion lebhafter sein.

Heute haben wir einen ersten Plan gemacht, was wir bei unserem ersten KiTa-Besuch ausprobieren möchten:

  • Mini-Nina und Mini-Jule begegnen sich auf einer Tuch-Stuhl-Landschaft
  • Dreidimensionale Figur mit Mund-Projektion
  • Mini-Nina auf Nina projizieren und verschiedene Handlungen vollführen lassen, auf die Nina reagieren kann: Kitzeln, herunterfallen, Rücken hochklettern, rutschen, etc.
  • “Sternenhimmel”-Projektion aus abstrakten Formen, die die Kinder mit Stoffstücken finden sollen.

Tag 5

1. Dreh der Berglandschaftsszene im Greenscreen

Morgens begannen wir mit den Filmaufnahmen für die Berglandsschaftsszene im Greenscreen. Mini-Jule und Mini-Nina begegnen sich in dieser Szene in einer Berglandschaft. Die Szene dachten wir uns erst im Ablauf aus, dann adaptierten wir sie einzeln vor dem Greenscreen, um die kleinen lebendigen Figuren später auf der Stofflandschaft mit den Beamern aufeinandertreffen zu lassen. Sowohl Mini-Jule als auch Mini-Nina haben ihren individuellen Bewegungsablauf und werden von uns als Spielerinnen wiederum durch die Beamer animiert.

Es bedarf einiges an Vorüberlegung und Fantasie, um die Szene im Greenscreen zu filmen. Jede von uns dreht ihren Part der Szene einzeln. Jule machte ihren Teil als erste. Da wir nur einen kleinen Greenscreen haben, musste alles mehr oder weniger auf der Stelle gespielt werden. Erkenntnis daraus ist: Laufen auf der Stelle sieht schnell seltsam nach Augsburger Puppenkiste aus. Mit Laufband wäre besser.

Nina drehte als zweites, während Jule mit ihrem Video einsprach, was zeitgleich bei ihrer Figur passiert, damit dann später im Zusammenbringen der Beamer das Timing der Figuren stimmt. Denn die Figuren sollen später aufeinander Bezug nehmen.

Später am Nachmittag probierten wir aus, wie es auf dem Stoffberg funktioniert. Dabei bemerkten wir, dass die Figuren Geräusche brauchen, damit sie mehr leben, jedoch stellt sich noch die Frage, von wo die Geräusche kommen. Machen das die Spielerinnen live oder lenkt das den Fokus zu sehr auf sie?
Oder nehmen wir Geräusche auf und spielen sie von unter dem Stoffberg ein? Dann stellt sich jedoch die Frage, warum es dann nicht einfach ein Film ist und wir die Figuren überhaupt mit zwei Beamern projizieren und animieren? Dadurch, dass unsere Stoffszenerie jedes Mal eine andere Form bekommt, erhalten wir uns durch das Live-Spiel die Flexibilität und können weiterhin aufeinander reagieren und halten so die Spannung im Zusammenspiel aufrecht.
Montag werden wir versuchen, ob es möglich ist auch von innen aus dem Berg zu projizieren und von dort dann auch die Geräusche von den Spielerinnen live kommen zu lassen.

2. Dreh von Mini-Nina auf Nina im Greenscreen

Am Dienstag in der Kita möchten wir ausprobieren, wie Kinder darauf reagieren, wenn auf Ninas Körper eine unterdimensionierte identische Figur projiziert wird. Finden sie es lustig, spannend oder gruselig?

Dafür haben wir uns eine kurze Sequenz ausgedacht, auf der Mini-Nina auf Nina herumklettert.

Diese Szene haben wir morgens im Greenscreen aufgenommen und danach direkt auf Nina als Leinwand ausprobiert. So kann Mini-Nina mit Nina interagieren.

Wenn die Kinder an dem projizierten Körper auf Körper Gefallen finden, werden wir in der Kita auch versuchen die Mini-Nina auf die Kinder zu projizieren.

Beim Ausprobieren stellten wir fest, dass Arme eine zu kleine Fläche für die Projektion sind, zu klein um sie noch gut sehen zu können. Somit wird Mini-Nina eher auf Bäuche oder Rücken, oder vielleicht auch Beine (je nach Größe) springen.