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Erstmal ankommen in Köln. Neue Stadt und neue Wege. Die meisten von uns werden sich diese Woche irgendwann einmal verfahren, auf der falschen Brücke abbiegen oder die Tram in die falsche Richtung nehmen.

Das Freie Werkstatt Theater Köln hat zwei Bühnen, direkt unter- oder übereinander, wie man es sehen möchte. Auf einer davon sind wir bald, aber erstmal ganz oben im dritten Stock ankommen.

Das Ankommen und die Gespräche beim Ankommen zeigen dann doch die Frage auf: Was machen wir hier genau? Unser grob gefasstes Thema (Biopolitik / Körper / Körper als Objekt) steht, einen Ablaufplan haben wir auch, aber jetzt sind wir hier und wissen auch noch nicht so genau, wo wir anfangen sollen. Was wir wissen: Wir wollen die 4 Wochen so nutzen, dass wir ohne Produktionsstress arbeiten, ohne dass irgendwas dabei rauskommen MUSS.

Große Frage bleibt auch noch das Thema Kinder/Jugendliche. Eigentlich hatten wir vor mit Kindern und Jugendlichen unser Thema anzugehen, doch die Sommerferien schalten sich dazwischen. Wahrscheinlich gibt es nur 2 Teilnehmer*innen, weswegen wir diskutieren, ob wir anstatt Gruppentreffen eher eine Form von Patenschaften machen, in denen sich eine von uns mit den beiden Mädchen trifft.

Wir sprechen viel diese Woche. Wie wir unsere Zeit einteilen wollen, wie wir an das Thema rangehen möchten, Gruppen- oder Einzelarbeit? Kinder und Jugendliche dazu oder nicht und wenn ja in welcher Form? Proben morgens oder abends? Wie viel geplant, wie viel spontan? Was beschäftigt mich gerade? Dich auch? Was, dich nicht? Was machen wir mit den 500 Euro? Was verbindet uns zu viert?

Am Donnerstag unser Highlight. Isabel kommt als Mentorin vorbei und hilft uns, die Gedanken ein bisschen zu ordnen. Wir schreiben auf: Auf was wir Lust haben, was wir nicht dabei haben wollen und hinter uns lassen, was interessiert uns am Konzept, was wir im Prozess brauchen oder nicht, wo wir gerade herkommen. Wir lösen bestehende Konflikte, gehen mit einem Wochenplan raus und sind alle ziemlich geflasht von der Idee, dass erstmal alles geht und wir einfach großzügig mit uns und der Zeit sein können.

Donnerstagabend schauen wir uns noch ein Stück am FWT Köln an. Die Diskussionen danach zeigen: Körper auf der Bühne machen etwas. Was genau, darüber gibt es Diskussionen.

Und letzter Schritt der Woche. Jede von uns bekommt ihre eigene Atelierwand, an die erstmal Gedankenkonstrukte gebaut werden.