flausen.plus

Hier sind wir nun. Voller Erwartung und ein bisschen zerstreut. Immer wieder in alle Richtungen vereinzelt und dann wieder zusammen. Erste Begegnungen, viele Gedanken, Ideen Raum zum ersten Ausprobieren und weiter rein gehen in die Skizzen. Zudem Impfreaktionen (fast die ganze Gruppe wird durchgeimpft). Regenflut, Überschwemmung, Klima und zerstörte Körper Landschaften. Die Unwetterkatastrophe beschäftigt uns sehr und taucht immer wieder in unseren Gesprächen auf.

Am Donnerstag haben wir unsere erste Austauschparty. Das ist unser Wochenformat nachdem wir ausgeschwärmt sind oder uns in Gruppen getroffen haben, kommen wir einmal in der Woche zusammen, um uns über unsere Erfahrungen, Beobachtungen, Erkenntnisse auszutauschen und gemeinsam die jeweiligen Forschungsanliegen zu konkretisieren oder auch zu kombinieren. Deborah war dabei und so hatten wir auch schon ein Outside Eye.

Wicki hat sich mit Hanna Gadsby und Ali Wong beschäftigt und damit mit dem Genre Stand Up Comedy – was oft allein mit Körper, Text und Stimme auskommt. Beide beschreiben, warum sie Schluss machen wollen mit Comedy. Die Gründe sind verschieden, was sie vereint ist die Wut – wütende Frauen.

Wicki untersucht die Verwendung von Sprache und Stimme, die Dramaturgie der Gestik.

Durch welche Körperlichkeiten, welche Choreografien in Stimme und Gestik erzeugen die Alleinunterhalter*innen Humor, bzw. schaffen es zu unterhalten und gleichzeitig unbequeme Themen zu transportieren. In den nächsten Wochen will Wicki eigene Choreografien in Gestik und Sprache erforschen. 

Auch bei Liza entstanden verschiedene Wutmonologe. Die 10jährigen Recherchepartner*innen, mit denen Liza diese Woche gearbeitet hat, entwarfen Alltagsbeschreibungen teils aus Perspektive eines Tieres, zum Beispiel einer Kanalratte, die aus den Augen vieler Menschen wenig Beachtung findet. Das machte eine Recherchepartner*in sehr wütend, dass nur das vermeintlich Schöne und Große gesehen wird.

Zusammen hat die Recherchegruppe Assoziationen gesammelt, indem sie sich mit verschiedenen Stühlen und Tieren beschäftigt haben. Der Stuhl war hierbei Untersuchungsgegenstand zu Empfindungen/Erinnerungen/Gedanken, die die jeweiligen Stühle auslösten. Durch die Identifikation mit den Tieren kamen innere Werte zum Vorschein.  

Arnita: geht in die fotografische Recherche über Fotos von Georg Shiras “In the Heart of the Dark Night”; Arnita zieht Parallelen zu Lookism und dem Gewaltakt des sich in Shock-Starre Befindens in Opfersituationen bei Menschen.

Außerdem beginnt Arnita eine Studie über Fragilität von Körpern. Hierbei möchte Arnita Interviews, Fotos von Menschen und Körpertypen, von Narben und deren Geschichten, sammeln und sie als Forschungsgegenstand benutzen.

Außerdem noch die Recherche (Obst)-Bezeichnungen für verschiedenartige Körper/-teile. 

Janna forscht über die Lust an der Lust und Ambivalenz zwischen feministischer Identität auf der einen Seite  und der Lust auf Stereotype Darstellung/reenactment von Femininität insbesondere im Sexuellen (z.B. Burlesque Dance/Show oder die slutty mouse an Halloween) auf der anderen.

Narben erzählen lassen und über Narben sprechen

Außen Stuhl innen Tier – Forschen mit Kindern, ein Versuch zum Perspektivwechsel