02.06.2023

Woche 2

LOGBUCH #2 Oddli Andersfisch

Mittwoch, 24.05.23 (Seminarraum)

Unsere Frage ist … Was ist eine queere Bewegung?
Wir haben… mit Dr. Claire Jun Deschner einen intensiven Diskurs über performativity Theory (Judith Butler) und Female Masculinity ( Jack Halberstam) geführt. Zu verschiedenen queeren Begrifflichkeiten nutzten wir die Real time composition als Tool, um uns diesen körperlich anzunähern und performativ darzustellen. Dadurch sind wir ins Gespräch über unsere biographischen Bezüge zu diesem Thema gekommen und haben unsere persönlichen Erfahrungen miteinander geteilt.
Wir nehmen mit… dass die Realität eine nicht zu Ende gehende Performance ist, kollektive Wiederholungen von Handlungen eine Realität schaffen. Erste Ideen für Workshop-Formate und erste Ansätze, wie wir mit Jugendlichen in den Dialog treten, sind entstanden. Wir werden weiter an unseren ersten performativen Ansätzen arbeiten. Eine queere Bewegung kann eine Bewegung sein, die der Norm nicht entspricht.
Notiz: Station mit verschiedener Kleidung (vielleicht aus einer anderen Zeit oder absurde Kleidungsstücke), Station Lipsinging …

Donnerstag, 25.05.23 (Seminarraum)

Unsere Frage ist …Wie lassen sich die verschiedenen Materialitäten mit unserer Thematik vereinbaren?
Wir haben… die Verbindung vom Material: Schleim und Blaualgen mit unserem thematischen Fokus zusammengebracht und Szenenideen konkretisiert. Sowie vom Material ausgehend eine kleines Stage Design besprochen für den Theaterraum.

Das Buch ,,Fantastische Queerwesen und wie sie sich finden” besprochen: Gender als Spiel, Labels für die Identitätsfindung wirklich notwendig.
Außerdem haben wir konkretisiert,
Wir nehmen mit… die zwei konkreten Materialien richtig toll finden!

Freitag, 26.05.23 (Seminarraum)

Unsere Frage ist …Welchen Rahmen setzen wir uns?
Wir haben…Guy und Farina (unsere Produktionsleitung) zu Besuch gehabt und performative Ansätze weiter bearbeitet. Gemeinsam haben wir uns die Lieblingskleidungstücke von Johanna, Michael und Miriam angeschaut: Was ist gender spezifische Kleidung? Was macht es, mit uns die Kleidung zu tauschen bzw. andere Kleidung voneinander zu tragen? In welcher Kleidung fühle ich mich schön? Gibt es Kleidungsstücke die Meilensteine sind?

Kann ich mich in der Kleidung von jemandem anderen schön fühlen? Was macht Kleidung mit meiner Genderidentität?
Wir nehmen mit… dass wir weiterhin an dem Wechselspiel von Kleidung und Gender Identität forschen werden. Eine konkrete Catwalk Szene ist entstanden, sowie partizipative Elemente mit Schleim. Außerdem ist ein Wesen aus Blaualgen entstanden, welches wir weiterentwickeln werden. Guy hat uns darin bestärkt, explizit zu forschen und aufgezeigt, dass wir schon sehr viele performative Elemente bereits entwickelt haben.

Montag, 29.05.23 (Pfingsten – Theaterraum)

Unsere Frage ist … Was kann ein Kleid?
Wir haben… eine Bewegungsrecherche im Kleid gemacht, dabei haben wir zur arabischen Musik und dem marokkanischen Tanz angenähert. Im weiteren Verlauf haben wir nach femininen und maskulinen Bewegungen gesucht, hierbei fiel es uns schwer, männliche Bewegungen im Kleid zu generieren: Was sind männliche Bewegungen? Was für Bewegungen können westlich sozialisierte Männer finden?
Darüber hinaus haben wir im Gespräch festgestellt, dass Gender, ethnische und kulturelle Gegebenheiten sich nur schwer voneinander trennen lassen. Zudem haben wir mit den roten und blauen Tentakeln körperlich geforscht und sind miteinander zu einem Wesen verschmolzen: Potenzial für eine Szene? Es haben sich daraus konkrete Ideen fürs Stage Design und Licht herauskristallisiert.
Wir nehmen mit…dass wir viel Bewegungsdrang haben und der Körper ein spannendes Instrument ist. Eine feminine Ästhetik scheint leichter als eine maskuline.

Dienstag, 30.05.23 (Theaterraum)

Unsere Frage ist … Wie fluid können wir sein?
Wir haben…nachdem wir uns gestern intensiv mit den verschiedenen Materialitäten bewegt haben, haben wir heute aus 2 Körpern versucht, einen Körper werden zu lassen. Zwischen Miriam und Michael gab es die körperliche Verbindung über das Handgelenk, zunächst haben wir Bewegungen von diesem Verbindungspunkt ausgehend generiert, danach haben wir uns darauf fokussiert, nicht von der Verbindung am Handgelenk auszugehen, wodurch wir ein gemeinsamer Körper wurden. Zudem haben wir uns mit femininer und maskuliner Körperlichkeit auseinandergesetzt und sind performativ durch die verschiedenen Geschlechterpräsentationen gewandert, auf der Suche nach den Zwischentönen.
Außerdem haben wir “Fantastische Queerwesen” (Stef, Sven Hensel) zu unserer Recherche hinzugezogen, um Erfahrungsberichte aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Abschließend lässt sich noch erwähnen, dass wir Licht und Stage Design konkretisiert haben und von Thore ( Techniker) unterstützt worden sind.

Wir nehmen mit… ein Duett zwischen Miriam und Michael ist entstanden, indem ein fluides Miteinander verhandelt wird. Wir werden weiter an Bewegungen forschen, die zwischen den Geschlechtern changieren.