Schon länger setzt sich jede der beiden Künstlerinnen mit dem Kubus als Objekt auf der Bühne und in Installationen im Stadtraum auseinander.Einige ihrer Arbeiten widmeten sich künstlerischen Interpretationen vergangener und gegenwärtiger Gewaltherrschaft und staatlicher Willkür: Die temporäre Installation “WOYZECK-letzte Szene” auf dem Leipziger Marktplatz im Jahr 2017 in Form eines Kubus entsprach dem Schafott, auf dem Christian Woyzeck am 27. August 1824 enthauptet wurde. Im Jahr 2020 hat die Installation “ Silivri. Prison of Thought” von Can Dündar und Shahrzad Rahmani am Maxim Gorki Theater Berlin die Thematik aufgegriffen und sichtbar gemacht. Sie widmen sich heute, 200 Jahre nach der letzten öffentlichen Hinrichtung auf dem Leipziger Markt, mit VOICES OF RESISTANCE dem Schicksal zu Unrecht inhaftierter Menschen und legen ihren Fokus besonders auf Schicksale von Aktivistinnen. Briefe,Texte und andere Zeugnisse gefangener Frauen aus Belarus, dem Iran, der Türkei, aber auch der ehemaligen DDR sowie Interviews, mit Betroffenen und Autorinnen generieren Material für das Konzept eines interaktiven Raums für Erinnerung und Begegnung, der den Kubus von 2017 mit dem Heute verknüpft: Die Zelle verweist auf mehr als das individuelle Schicksal der Insassen. Sie konfrontiert die Besucher*innen mit einer politischen Realität, in der Menschen für ihre Arbeit, für ihre Kunst, ihre Worte, ihr Denken verhaftet werden. Die Gefahr, von einer Einzelhaft bei der Todesstrafe anzukommen ist sehr groß.
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