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LOGBUCH „ORNAMENTALE KLANGGESTALT“ VOL III

Was waren die Fragen? Was haben wir entdeckt? Welche Knoten haben wir und welche haben wir gelöst?


Versuch 3: Drei Samples (alle Medien gemeinsam) mit Unterbrechung (Publikum geht zwischendurch raus (alle drei Elemente live)

  1. Hüpf-Po-Ritt, Zeichnen, Musikschnipsel
  2. Diamant, Zeichnen, Sprechen
  3. Schießen, Schwanken, Rauschen

Erkenntnis nach Versuch 3:
Theaterraum (Fenster auf Wand usw.) wurde vom Publikum als Teil der Vorführung wahrgenommen.
Es wurden Geschichten und Bedeutungen hinein interpretiert.

Wir haben alle Versuchsergebnisse bzw. das Feedback des Testpublikums ernstgenommen und versucht, sie in bewusst gesetzte Inszenierungsmomente zu verwandeln.

  • Schatten
  • Wahrnehmung der hinteren Wand
  • das Schwanken
  • die japanische Flagge
  • Sprechen verstärkt oder unverstärkt
  • Irina und Anna haben versucht, ihren individuellen Typus durchscheinen zu lassen

Wie will man verhindern, dass Interpretationen passieren?
-Mehr brechen

Nach Versuch 3: Arbeiten an Übergängen Probieren mit Lea – 6 verschiedene Varianten

Ergebnis: Es gibt eine sehr deutliche Partitur zur Verschränkung von Körper-Ton-Bild.

Versuch 4 Aufbau:

a) Hüpf-Po-Ritt, Zeichnen, Musikschnipsel
Übergang I (TBL läuft mit gekreuzten Armen in der Mitte vor und zurück – ohne Bild u. Ton)
b) Diamant, Zeichnen, Sprechen
Übergang II (TBL läuft mit gekreuzten Armen die Außenbahn ab – ohne Bild u. Ton)
c) Schießen, Leinwände Saloontür u. Schatten, Rauschen

Nach Versuch 4 Erkenntnis:
Wir stehen wieder am Anfang, aber mit sehr viel mehr Wissen als am Anfang.

Die drei Medien verbinden sich problemlos.
Wir sind eine Band. Allerdings haben wir verstanden, dass wir bisher Pop gespielt haben – wir möchten aber eine ganz neue Musik entwickeln (eher Richtung Jazz-Oper).

Das Publikum erwartet theatralischen Ablauf, erlebt aber performative Elemente ohne in Beziehung treten zu können. Das Grundsätzliche am Performativen wird nicht eingelöst (verstärkte Sinneswahrnehmung über Begegnung zwischen Akteur und Rezipient.

Das Publikum hat teilweise den Wunsch, sich frei im Raum zu bewegen (Perspektive ändern), was durch die Thetersituation verhindert wurde.

Das Hauptaugenmerk lag beim Publikum vor allem bei den beiden Performerinnen.

Überprüfung:

  • Kathrin u. Corinna nehmen sich wieder ganz zurück und gucken, was übrig
  • Die Performerinnen nehmen sich zurück und Kathrin tritt in den Vordergrund
  • Die Performerinnen nehmen sich zurück und Corinna tritt in den Vordergrund

Wenn es einen Vorhang gegeben hätte – wäre das ein Unterschied? Anfang und Ende mehr ein- und ausfaden? Vorspann, Abspann?
Was macht das Verbeugen mit dem Publikum und mit uns?

 

Ist womöglich das Theater gar nicht der richtige Ort? Müssen wir vielleicht ins Kino (mit Bühne)? Ist das, was wir machen eher eine Oper oder ein Ballett als ein Theaterstück oder eine Performance?

Wie geht es nun weiter?
Was müssen wir wegwerfen und was behalten wir? Was ist die Essenz des Kostüms?
Welche Rolle spielt die Verschränkung der Elemente?
Was ist die Essenz der gemeinsamen Samples, die wir bisher entwickelt haben? Wer, wo und wann ist das Publikum?
Wie machen wir uns unabhängig von den Publikumserwartungen?

Knoten:
Theaterraum. Erwartungshaltung des Publikums.