Montag, 16.8.2021

  • Warm-Up mit allen (Dolmetscherinnen inkl. deren Praktikantin auch)
  • Vorbereitung des Vaterdialogs mit den von Dani/Felicia vorgefertigten Satzanfängen, Athina und Sarah füllen aus den Figuren heraus aus, ohne den Dialog vorauszudenken:

Beide: “Vor 5 Jahren ist mein Mann/Vater gestorben”

D:       Er ist mir kein Vater gewesen.
J:         Er ist mir passiert.
D:       Wenn ich an ihn denke, sehe ich nichts.
J:         Wenn ich an ihn denke, bin ich traurig.
D:       Er war für mich nicht da.
J:         Er war für mich manchmal anstrengend.
D:       Ich war für ihn zu schnell erwachsen.
J:         Ich war für ihn eine Süßspeise.
D:       Er mochte den Alkohol.
J:         Er mochte unsere Familie sehr.
D:       Ich schäme mich, aber ich weiß nicht warum.
J:         Ich schäme mich für seinen Tod.
D:       Jetzt ohne ihn ist es wie mit ihm.
J:         Jetzt ohne ihn ist das Leben anstrengender.
D:       Ich habe ihn vergessen.
J:         Ich habe ihn immer gut behandelt.

  • Erarbeitung einer dialogischen Form dieser Sätze mit allen: Was muss in der jeweils anderen Sprache wiederholt/aufgegriffen werden? Wer fängt einen Gedanken an, wer führt ihn weiter bzw. entgegnet etwas?
    • erstmal vermeiden wir, unsere schon probierte Form anzuwenden: dass Elemente

Nächster Zwischenstand des Dialogs, die Haltungen verändern den Inhalt nur leicht, Dominika gebärdet ihre Sätze durchgehend:

J+D:    Vor 5 Jahren ist mein Mann, dein Vater // mein Vater, dein Mann, gestorben.

D:       Er ist mir kein Vater gewesen.
J:        Ich weiss, dass er dir kein Vater war – er ist mir passiert.
Wenn ich an ihn denke, bin ich traurig.
D:       Wenn ich an ihn denke, sehe ich nichts – er war für mich nicht da.
J:        Er war für mich nicht da? Er war für mich manchmal anstrengend.
D:       Ich bin für ihn zu schnell erwachsen geworden.
J:        Ich war für ihn eine Süßspeise.
Er mochte unsere Familie sehr.
D:       Er mochte den Alkohol mehr.
J:        Ja, der Alkohol… Ich schäme mich für seinen Tod.
D:       Ich schäme mich auch, aber ich weiß nicht warum…
Ob er lebt oder tot ist, ist egal.
J:         Für dich ist es egal? Jetzt ohne ihn ist das Leben viel anstrengender!
D:       Ich habe ihn vergessen.
J:         Also: Ich habe ihn immer gut behandelt.

  • kleine Pause, dann Einarbeitung von den lautsprachlichen Inhalten in Athinas DGS, auch mit Helm+Hocker als Anspielpartner im Raum (Grabsituation):

J+D:    Vor 5 Jahren ist mein Mann, dein Vater // mein Vater, dein Mann, gestorben.

D:       Er ist mir kein Vater gewesen.
J:         Ich weiss, dass er dir kein Vater war – er ist mir passiert.
D:       Ach,so? Er war auf einmal da und dann wart ihr zusammen?
J:         Wenn ich an ihn denke, bin ich traurig.
D:       Wenn du an ihn denkst, wirst du traurig.
Wenn ich an ihn denke, sehe ich nichts – er war für mich nicht da.
J:        Ich weiss, dass er für dich nicht da war. Für mich war er auch manchmal anstrengend!
D:       Er war für dich anstrengend. Ich bin für ihn zu schnell erwachsen geworden.
J:        Ich war für ihn eine Süßspeise.
D:       Er hat dich angeschaut, als wärst du ein Pudding.
J:        Er mochte unsere Familie sehr.
D:       Ja, er mochte uns beide. Aber den Alkohol mochte er noch mehr.
J:         Ja, den Alkohol hatte er noch lieber… Ich schäme mich für seinen Tod.
D:       Du schämst dich, weil er tot ist – unfassbar!
Ich schäme mich auch, aber ich weiß nicht, warum.
J:         Du schämst dich auch, aber weisst nicht warum?
D:       Ob er lebt oder tot ist, ist egal.
J:         Für dich ist es egal? Jetzt, ohne ihn, ist das Leben viel anstrengender!
D:       Für dich ist das Leben jetzt anstrengender. Ich habe ihn vergessen.
J:         Du hast ihn vergessen? Also ich habe ihn immer gut behandelt.

Beobachtung: der Auftakt der Szene war unversöhnlich, der weitere Verlauf doch versöhnlich.

– P – A – U – S – E –

  • Jan und Spielerinnen ins Musikzimmer, Dialog-Improvisation am Schlagzeug von Jan
  • neues, längeres Motiv für Athina/Dominika als Hintergrund-Idee fürs Dach
  • zurück auf die Bühne, ausprobieren von Laufen, Tanzen, Ausmessen des Daches
  • dabei Reaktionen von Jadzia, die später hinzukommt
  • Dialog durch die Hängewand und durch das Dachpodest mit Licht und Mikros
  • Plan für Dienstag festlegen

Tagesfazit: “Spaß trotz Montag. Produktiv in die Woche. Läuft.”  (Bäm?)


Dienstag, 17.8.2021

  • Beginn mit Dani und Athina alleine > Traum-Monolog, Verfeinern und Konkretisieren der Gebärdenpoesie, um stärkere Bilder zu schaffen.
  • analog dazu Arbeit am Dominika-Gedicht (Wolken…)
  • hinzu kam Sarah, dann Gebärdenarbeit am “Ich-bin-alt”-Monolog. Sarah soll sich von Athinas Gebärden freier machen, aber trotzdem Impulse geben
  • Sarahs Gebärden in ihrem Traum und im Dialog konkretisiert, ästhetisiert
  • hinzu Felicia und Jan, dann Athinas Idee ausprobiert: Kann Jan allein aus ihren Traum-Gebärden einen Musiktrack entwickeln? Kann Sarah direkt eine Melodie abnehmen?
  • erste Versuche: Jan spielt mit E-Bass direkt zu Athinas Gebärdenpoesie, Sarah spricht über Mikro aus verschiedenen Sitzpositionen. Allgemeine Zustimmung außer bei Jan, denn er “hinkt dem Bild hinterher” (außerdem ist der Bass nur elektrisch da, nicht als Körper wie die anderen).

– – –  P A U S E  – – –

  • nächste Versuche: Sarah benutzt das Dachpodest als Tongeber und Instrument und singt den lautsprachlichen Text auf Athinas Gebärdenpoesie. Ausprobieren von Schlagdichte und Verwendung von Hall, Lichtkegel, Black, Pausen. Dazu noch Fotos von Jörn.
  • Festlegen von 4 grundsätzlichen Szenen zum Zeigen im Making-Off.
  • Josha mit Kamera bittet um Einzel-Interviews mit dem Team, die wir mit Siljas Hilfe auch live in DGS übersetzen lassen.
  • parallel zu allem Raum-Umplanung für das Making-Off mit Ralph & Ralf.
  • Sarah und Jan überlegen Möglichkeiten der Sich-selbst-Begleitung von Jadzias Lied an der Hängewand und probieren danach noch eine Live-Musik-Idee im Schlagzeug-Raum: Der Bass spielt eine einzelne Phrase und lässt eine Lücke, die mit 1 oder 2 Schlägen gefüllt bzw. beantwortet wird. Aus der Art der Antwort (Wartezeit/Lautstärke) ergibt sich die nächste Phrase vom Bass, daraus wieder eine spontane Antwort usw. Mit dieser Idee könnten wir die Szene “Mutter und Tochter an der Hängewand” ausbauen, anstatt sie an die Dachszene zu kleben.

Tagesfazit: “Es singt für sie: Sarah!”


Mittwoch, 18.8.2021

  • Warm-Up mit allen (Dolmetscherinnen inkl.)
  • Konflikt-Dialog überarbeitet (Wege, Blickrichtungen), bi-lingual überprüft
  • Dialog am Grab wiederholt, Überprüfung des Rhythmus’, damit er trotz der gegenseitigen Textwiederholungen keine Löcher bekommt

– – – P A U S E – – –

  • Grab-Dialog: weitere Pausenverkürzung, Emotionen aufgedreht
  • “Ich-bin-alt”-Monolog (Jadzia spricht, Dominika gebärdet sitzend)
  • “Liebesbrief an den Schmerz”- Monolog (Dominika gebärdet, Sarah Rücken an Rücken)
  • “Jadzias Traum” – Monolog (Jadzia spricht mit geschlossenen Augen, wenige Gebärden, Dominika im blauen Licht und aufs Dach)
  • “Dominikas Traum” (Dominika rechts hinten Gebärdenpoesie, Sarah auf Dach singt mit Mikrofon, auch Bass-Impulse mit dem Dach am Anfang und am Ende)
  • Dach-Wand-Duett sortiert, weitere Ideen dazu für morgen geplant

Tagesfazit: “Richtig. Wichtig. Salat. Video. Video. Wer versteht mich?”


Donnerstag, 19.8.2021

  • Warm-Up mit allen, bei dem wir unseren Schaumstoffwürfel-Volleyball-Rekord gebrochen haben.
  • Konkretisierung des Dach-Wand-Duetts mit klaren musikalischen Verabredungen. Unsere Mentorin Susanne kommt dazu.
  • Umzug in den Saal

P A U S E

  • Kleine Toneinrichtung von Dach und Wand
  • Anpassung aller Ausschnitte für das Making off auf den neuen Bühnenraum. Zwischendurch jeweils Feedback durch Susanne, sowie Lichtkorrekturen und Tonkorrekturen.
  • Erstellung eines Regiebuches für Licht/Ton mit allen Texten und Bühnenhandlungen

Tagesfazit: “I’m on a Ivy to hell…!”


Freitag, 20.8.2021

  • Frühprobe von 10 bis 13 Uhr, dabei Lichtkorrekturen
  • Einrichtung für Diskussionslicht mit Schwerpunkt auf gute Positionierung der Dolmetscherinnen
  • Pause für die Spielerinnen, Licht-Szenen-Speicherung, Aufräumen, Verabschiedung von Schlagzeug und Bass im “Musikraum”
  • 19 Uhr SHOWTIME mit dem “makingOFF”, wir erwarten ca. 30 Besucher, davon die Hälfte aus der Gehörlosen-Gemeinschaft