Bárbara: Nun ist unsere letzte Residenzwoche gekommen. Am Anfang der Woche wollten wir den Theaterraum in einer installativen Art und Weise gestalten. Wir wollten eine Art Raum/Kostüm gestalten, indem ein Wesen sich mit dem Raum verschmelzen würde. Die Idee wäre, dass wenn das Publikum dort laufen würde, würde den Raum sich verändern. Jede Bewegung sollte diesen Raum/ gemeinsamen Wesen verändern.

Nach etwa Materialsuche haben wir festgestellt, dass mit dem verfügbaren Budget und die verfügbare Zeit, die Idee nicht vollständig realisierbar wäre. Wir haben dann einen elastischen durchsichtigen Stoff gekauft und damit drei unterschiedlichen Nester gebaut. Nachdem der Raum fertig war, haben wir zwei Improvisationen wiederholt und etwas für das Making-OFF gebastelt.

Wir haben auch ein Video bezüglich meiner Totenwache gefilmt. Da ginge es um die Fragen, wie man/frau eins mit einem Ort wird, wie man sich ins Wasser verschmelzen lassen könnte, ob das Wasser eine Entität wäre, ob es die Kraft hätte, das Leben zu nehmen und zu bringen. Dieses Video war auch Teil unsere Installation am Foyer für das Making-OFF, das Ende der Woche stattfand.

Olga: Die drei Wochen waren für mich emotional und künstlerisch sehr intensiv und haben mir persönlich viele Ideen und Erkenntnisse gebracht. Gleichzeitig hatte ich zu Beginn der vierten Woche das Gefühl, dass es für das Making-Off sowohl viel als auch wenig zu zeigen gibt: Wir schienen etwas für uns entdeckt zu haben, aber wussten nicht genau, wie wir mit dieser Entdeckung auf der Bühne umgehen sollen, da sie noch sehr zerbrechlich war. Die Idee des beweglichen Bühnenbildes und Verschmelzung mit dem Raum war für uns wichtig, aber technisch etwas schwierig umsetzbar, daher haben wir eine alternative Lösung dafür gefunden.

Gleichzeitig konnten sich die Übungen der vergangenen Wochen, so scheint es mir, in der vierten Woche in unserem Körper manifestieren. Ich fand es spannend zu sehen, dass wir zu einigen Momenten durch alle diese Fäden wie unsere eigene imaginäre Beerdigung, Wiedergeburt, Tod, Verschmelzung mit der Welt und anderen Wesen gekommen sind. Diese Erkenntnisse waren vielleicht von außen nicht so sichtbar, aber ich habe sie gespürt, und ich fand diese Metamorphose interessant.

Felipe: Seit etwa 12 Jahre bange ich vor der Bühne. Nun war die Unsicherheit mit den Umständen und der Klarheit unserer empfindlichen Präsentation so, dass ich auf die abgesprochenen und geübten Bewegungen, Spiele, Wendepunkte und Qualitäten ganz genau aufpassen brauchte. Das Ergebnis war für mich die Wiedergewinnung vom sich-Wohlfühlen in dieser Aussetzungssituation. Wieder zuhause in der Flüchtigkeit der Bühne. Für die Herausforderungen bin ich dankbar.

Bezüglich des makingOFF war auch gut zu merken, welches Publikum imstande ist, unsere Intentionen zu begreifen und in Worten zu fassen, bzw. welchem Publikum Hinweise in der Einleitung oder im Program hilfreich wären, um unserer materiellen, körperlichen und sinnlichen Gestaltung eine semiotischen Kohärenz mit ihren vorherigen Vorstellungen über “Nestbau. Flüchtiges Zuhause” zu verleihen.

Diana: I have prepared 3 videos concerning 2 different threads of my work this month:

1. Making a Fuss: a performative essay on censorship and language as a home

[…]

2. Interview to Julian (theatre technician) about the events following my proposition of offering storage space in the theatre to a homeless person

 

[…] = Edition by flausen