Logucheintrag I
6. – 12. Mai 2024
Tag 1
Heute sind wir ankommen.
Tag 2
Heute sind wir immer noch ankommen.
Tag 3
Unser erster Arbeitstag dauerte 2 Stunden.
Tag 4
Heute ist ein Assistent eingezogen. Endlich weniger zu tun. Erkenntnis des Tages: Es soll täglich eine faulste
Frau unter den faulen Frauen geben. Lotta fängt an. Während wir uns am Vatertag in der Fußgängerzone
nach der faulen Frau erkundigen, liegt Lotta daneben.
Tag 5
Carla ist die faulste Frau. Der Assistent geht einkaufen und kocht. Lotta macht den faulen frauen einen Instagram-Account (likesubscribe @faule_frauen). Später kommt die Mentorin. Der Assistent räumt auf. Später zeigen wir der Mentorin unsere Videoaufnahmen vom Vortag. Der Ton und das Bild sind nicht synchron, aber man versteht, wie es gemeint ist.
Tag 6
Die faulste Frau ist Sandra. Sie braucht Hilfe dabei sich fortzubewegen – und auch sonst. Carla, Johanna und Lotta helfen ihr. Der Assistent auch. Die Mentorin zeigt derweilen, wie arbeiten geht.
Tag 7
Heute haben wir Wäsche gewaschen. Hoffentlich denkt niemand vom Haus, dass wir zu fleißig sind.
Verwaschene Erkenntnisse der Woche:
Faul sein ist anstrengend. So kann es nicht weitergehen.
Der Arbeitsauftrag zum faulsein zu forschen steht dem faulsein grundsätzlich entgegen.
Struktur ist wichtig, aber noch konnten wir uns nicht dazu aufraffen, uns eine auszudenken.
Die jeweiligen Arbeitsansätzen der ersten Runde faulste frau:
Lotta hat mit dem Einzug der faulheit auch ihrer schlechten Laune Einzug gewehrt. Die Ermattung durch das Nichtstun bzw. nicht teilhaben is real. Nicht nur der Körper fing an sich zu beschweren, sondern auch ihr Geist und letztlich Lottas Gesicht beim Abendessen.
Carla hatte genug von ewigen Nachdenken darüber, ob etwas faul genug ist, um getan werden zu dürfen oder nicht. Sie entschied sich kurzerhand dafür, die Faulheit auf ihre Denkprozesse zu setzen und sie sich dort erst
einmal ausruhen zu lassen. Das hatte zur Folge, dass Carla ihren Impulsen einfach nachging, unter anderem all ihre Mails zu beantworten und noch dazu einige Stunden heimlich zu arbeiten.
Sandra wollte heute vor allem sitzen und über Zuruf Assistenz fordern. Fortbewegung nur durch rollen, kriechen, gezogen oder geschoben werden. Den Auftrag des Videofilmens ebenfalls delegiert — bis die Frau von gegenüber begann in ihrem Strandkorb zu faulenzen und Sandra aufstehen musste, um sie zu sehen.
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