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Logbuch 4 – Abschluss

Ablauf des Making Of:

1. Gesprächsrunde im Foyer: Hintergrund, Forschungsfragen

2. Tutorial auf der Kellerbühne: Kurzer Eindruck des Spiels für alle, die es noch nicht gespielt haben

3. Feedback zum Tutorial

4. „Installation“: Wir öffnen das Level, führen herum, erklären und zeigen

5. Abschlussgespräch.

Als wir anfingen, standen folgende Fragen im Fokus:

Wie können wir ein Level bauen, das wie eine Open World funktioniert?

Wie können wir das Spiel so gestalten, das die Geschichte nicht zu kurz kommt, und nicht nur von den Spieler*innen wahrgenommen, sondern als integraler Bestandteil des Spiels verstanden wird?

Wie funktioniert im Zusammenhang damit Non-lineares Erzählen bzw. Spielen?

Lässt sich ein solches Format auch erschaffen, ohne „site-specific“ zu arbeiten?

In den ersten drei Wochen der Residenz hatten wir einige grundlegende Funktionsweisen für unser Spiel herausgefunden.

Um eine Open World zu ermöglichen, müssen alle Räume nicht nur immer zugänglich sein, sondern auch über Rätsel und Storyelemente miteinander verzahnt werden.

Die Schwierigkeit ist gewesen, zu diesem Endstadium der Residenz keine Schnellschüsse zu tätigen und alle Neuerungen aufs Genaueste auf der inhaltlichen Ebene zu überprüfen. Denn wie wir in allen vorangegangenen Testspielen gemerkt hatten, merken sich die Spieler*innen die kleinsten Details, auch die, die wir nicht beabsichtigt hatten, und spinnen sich daraus ihre eigenen Geschichten.

In den letzten Testspielen entschied sich am Ende fast jede Gruppe für das von uns so getaufte „Whistleblower“-Ende. Insgesamt war das Feedback der Testspieler*innen positiv und motivierend. Unser Format scheint Spaß zu machen, auch dann, wenn es inhaltlich ernstere Töne anschlägt. Dass es durchaus möglich ist, solch ein Level in einen Bühnenraum zu bauen, also nicht site-spiecific arbeiten zu müssen, ist ebenfalls eine wertvolle Erkenntnis.

Beim Feedback tauchten folgende Punkte öfter auf und werden von uns in Zukunft noch einmal größere Aufmerksamkeit erhalten:

Wer ist eigentlich dieser Avatar namens Anna Kpok? Wie steht sie zum Apparat, was ist ihr Hintergrund als Figur?

Welche möglichen Abschlüsse sind noch denkbar (und baubar)? Schon jetzt ist es so, dass die Gruppen mit dem Avatar das Bühnenbild (be)spielen, wir es also wirklich mit einem interaktiven Raum zu tun haben: Wie lässt sich dieser Aspekt noch stärker hervorheben, um z.B. auch neue Möglichkeiten des Non-linearen Erzählens zu eröffnen?

Wir gehen alle mit dem Gefühl aus dieser Residenz, unsere Fragen produktiv gemacht zu haben und auf einige vielleicht keine eindeutigen Antworten, aber zumindest kluge Strategien gefunden zu haben, wie wir uns einer möglichen Antwort annähern können, oder: Wie wir etwas schaffen können, dass es möglich macht, diesen Fragen überhaupt nachzugehen.