#29 Und wir flogen tausen Jahre
Woche 04.
(02.08. – 08.08.2017)
Frauke Rubarth, Susanne Tod, Eyk Kauly, Thomas Nestler
Die letzten Tage
Die letzten Tage sind geprägt von der Aussicht auf das Making Off am 13.8., wir versuchen aber dennoch, weiterhin „unbefangen“ zu forschen und versuchen uns u.a. an den Themen „Streit“ und „Einsatz von Wind“. Wir nutzen unsere Mentorengespräche in dieser Woche, um mit Kristin konkrete Fragestellungen zu bearbeiten.
Aus der Praxis…
Versuch 1 „Wind“
Einsatz der Windmaschine und Beschäftigung mit dem Thema Wind und seine Wirkung auf Objekte und Menschen. Hierfür setzen wir eine Windmaschine ein, pusten durch Rohre, fächeln uns Luft zu, blasen verschiedene Gegenstände auf (z.B. selbst genähte Rakete) usw.
Basis für die Spielsituation ist das Spiel „Planetenstrudel“, mit dem wir schon zu Beginn der Residenz gearbeitet haben.
Folgende Planeten werden in den Durchläufen gezogen und gespielt:
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Versuch 2 „Synchronitäten“
Thomas und Eyk sollen folgende sechs Handlungen / Situationen möglichst zum selben Zeitpunkt im Spielablauf zeigen:
Sie agieren jeweils in ihrer Welt, kommen jedoch an bestimmten Punkten zusammen und führen ihre Handlung gleichzeitig / synchron aus (siehe die oben beschriebenen sechs Handlungen) sollen.
Erkenntnis: es ist genau zu unterscheiden, ob es sich um Momente handelt, die
Zu beachten ist hier vor allem, in welchem Moment die Handlungen geschehen, und welche Signale es zwischen Eyk und Thomas gibt, um mehr Synchronität zu erlangen oder auch für „gezielte Versetztheit“.
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Versuch 3: Wir arbeiten anschließend zu dem Oberthema „Freundschaft und Streit“: 2 Freunde aus unterschiedlichen Welten begegnen sich und streiten aus unterschiedlichen Gründen. Was sind die Gründe des Streits? Welche Auswirkung hat das auf das Spielgeschehen? Lässt sich nach einem Streit weiter unbefangen durchs All fliegen?
Gründe für Streit, die wir ausprobiert haben: 1. Jeder möchte woanders hinfliegen; 2. „Ich will nicht mit Dir fliegen!“; 3. Kommunikation ist aufgrund der verschiedenen Sprachen fast gar nicht möglich.
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Versuch 4: Schließlich verbinden wir „Wind“, „Freundschaft“ und „Streit“: Im Bühnenraum werden mit Gas befüllte Ballons aufgehängt.
In diesem Raum begegnen sich zwei Freunde, die gemeinsam losfliegen wollen und sich dafür jeweils 3 Planeten vorstellen, zu denen sie reisen möchten. Dabei nennen sie den Planetennamen, die Farbe und was man dort tun bzw. erleben kann. Diese Ausgangssituation wird mehrmals gespielt, wobei folgende Voraussetzungen behauptet werden:
Folgende Planeten werden vorgestellt:
Anschließend werden neue Planeten erfunden, spontan und ohne Vorinformationen. Situation: „Nicht-Verstehen“ mit Vertrauen in die Freundschaft. Dabei entstehen der Hula-Hoop-Planet (rosa), der schwarze Planet der Dunkelheit, der so schön ist, weil man sich seine Welt im Kopf selbst konstruieren kann, der blaue Rollschuh-Planet, und der bunt glitzernde Luftballon-Planet.
… Erkenntnisse und Fragestellungen
– Wie ist mit dem Lärm der Windmaschine umzugehen? Ist er vielleicht auch spielerisch einsetzbar?
– Welche Auswirkungen hat der Wind auf einen Menschen? Wie ist seine Reaktion darauf? Welche Gefühle und Empfindungen löst er aus? Es überrascht die sofort spürbare Kälte der Maschine. Der gefühlte Wind verstärkt „im Publikum“ die Wirkung der Darstellung von Wind auf der Bühne.
– Wie pustet man Objekte auf (z.B. das selbst genähte Raumschiff von Eyk)? Wie lassen sich Objekte durch Wind bewegen, zielgerichtet? Wie lassen wir sie schweben?
– Eine weitere Fragestellung ist: wie können wir mit den sehr unterschiedlichen Spieltempi von Thomas und Eyk umgehen?
Bei der Arbeit zum Thema Streit stellen sich folgende Fragen / kommt es zu folgenden Erkenntnissen:
– Teilweise besteht die Gefahr, gegenseitig ins Übersetzen zu geraten, vor allem wenn ein gegenseitiges Verstehen trotz verschiedener Sprachen behauptet wird.
– Das wirkt oft konstruiert und muss in einem späteren Inszenierungsprozess sehr genau gebaut werden, um es zu umgehen. Erste Versuche funktionieren aber gut.
– Es entsteht mehr Spiel, wenn eine Unsicherheit im Verstehen behauptet wird, und darum gerungen wird.
– Manchmal wirken einzelne Worte mehr als lange Formulierungen.
Bühne und Musik
Gedankensplitter
Wir bereiten uns darauf vor, unseren Raum für Forschung mit Publikum zu öffnen.
Wir benutzen das Denkuniversum und unsere Protokolle, um zu entscheiden, welche Fragen wir uns zusammen mit dem Publikum im Making Off stellen wollen…
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