Ewelina Benbenek, Nesindano Namises, Anna Kuch und Meera Theunert teilen eine gemeinsame Geschichte: die koloniale Vergangenheit des heutigen Namibias und Deutschlands. Doch diese Geschichte ist keine stringente, objektive Erzählung – sie besteht vielmehr aus zerstreuten Trümmern der Vergangenheit, die meist aus der patriarchalen Perspektive weißer Männer erzählt wurde.
Deshalb setzen die vier Künstlerinnen den Fokus auf weibliche Perspektiven, sowohl durch die Betrachtung subversiven Wissens und Widerstandspraktiken Schwarzer Frauen als auch der Rolle weißer Frauen im kolonialen Unterdrückungssystem. Sie verstehen den Prozess des Archivierens ebenso wie das Betrachten eines Archivs als kommunikative Praxis zwischen Menschen und materiellen wie nicht-materiellen Zeugnissen der Vergangenheit.
Während ihrer Residenz werden sie performative Archivierungsstrategien entwickeln, mittels derer Vergangenes in unsere Gegenwart integriert und Körper als Träger von Geschichte untersucht werden können. Dafür nehmen sie abwechselnd die Position der Forscherin, des Archivs und des Publikums ein. Sie erforschen die Interaktion und Koexistenz zwischen sich und den Objekten ihrer Recherche, wie der Akt der Betrachtung das eigene Nervensystem beeinflusst, arbeiten mit dem Körper als Archiv von abgespeichertem Wissen. Sie kreieren ein eigenes performatives Archiv mit dem Ziel, sich in ein aktives Verhältnis zur gemeinsamen Geschichte zu setzen und dabei hegemoniale Archivierungs- sowie Inszenierungspraxen zu unterwandern.
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