2014 liegt die Berliner Afrika-Konferenz, im Rahmen derer sich Deutschland neben Kamerun, Deutsch-Ost- und Deutsch-Südwestafrika auch das Gebiet des heutigen Togos sicherte, genau 130 Jahre zurück.
Damit nimmt die deutsch-togoische Geschichte ihren offiziellen Anfang.
Togo dient noch immer als die Aber-Kolonie, die aber-was-dort-geschah-war-doch-nicht-so-schlimm-Kolonie. Togo – der ehemaligen „Musterkolonie“ widmeten sich Simone Dede Ayivi, Katharina Kellermann und Juliane Kremberg als Beispiel-Kolonie. Anhand der deutsch-togoischen Geschichte forschten sie zum deutschen Kolonialismus. Sie thematisieren deutsche Kolonialgewalt, als das worüber „man“ nicht spricht und verweigern sich dem was „man“ kennt, was sich als rassistische (Bild)-Sprache, als koloniale Projektion in unserem Alltag festgesetzt hat: Verharmlosung, Klischees, Zuschreibungen.
Keine Bilder von „Afrika“, dafür umso mehr aus Oldenburg. Denn hierher führte die Forschungsreise. Hier begaben sie sich auf die Suche nach kolonialen Spuren, nach afrikanischer Geschichte, die in Deutschland gemacht wurde, nach Fundstücken aus Oldenburgs kolonialer Vergangenheit und Gegenwart. Dafür befragten sie diejenigen, die schon vor ihnen da waren, um Verdrängtes sichtbar zu machen und dem kollektiven Vergessen die Stirn zu bieten. Sie haben mit Expert_innen gesprochen, auf kritisches Wissen zurückgegriffen, historische Orte aufgesucht und viele Fragen gestellt – besonders sich selbst.
Das alles um sich und ihre neuen Oldenburger Freund_innen vor einer gefährlichen Krankheit zu bewahren: Der kolonialen Amnesie.
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