Angesichts der Klimakrise sind wir dazu aufgefordert, unseren Umgang mit Ressourcen zu überdenken. Wie kann das aussehen? Wie kann es aussehen, wenn wir den anthropozentristischen Blick und Narrative, die den Menschen ins Zentrum stellen, verlassen? Unser Stipendium wird sich mit einem Material beschäftigen, das eng mit der Klimakrise verbunden ist: Dem Wasser.
Wasser ist flüssig, fest, gasförmig, eine Verbindung aus zwei Sauerstoffatomen und einem Wasserstoffatom, rauschend, tropfend, flüchtig, unaufhaltsam. Es ist transparent, nass, feucht, klar und schmutzig, voller Lebewesen, Mikroorganismen, Viren und Bakterien, lecker. Es ist lebensnotwendig, kann zum Reinigen, zur Bewässerung, Erholung und zum Transport verwendet werden. Wir können es erhitzen, abgraben und zur Energiegewinnung nutzen. Wir nutzen Wasser (aus).
Und was tut das Wasser? Wozu fordert es uns auf? Welches narrative Potential steckt in diesem Element? Wasser kann fließen, strömen, stehen, umkippen, sich Bahn brechen, sich in Berge fressen, überschwemmen, umspülen, auflösen, zerstören, zersetzen.
Wir wollen in unserer flausen Residenz die Fragen erforschen: Wie können wir Wasser eine agency geben? Unsere agency abgeben? Im globalen Zusammenhang ist die Wirkmacht des Wassers eindeutig sichtbar: Wenn sich Wasserströmungen und Regenphasen verändern, hat das Auswirkungen auf die gesamte Welt. Ist dies agency? Und wenn ja, wie lässt sich dies auf die Bühne und in Beziehung zu performenden Körper übertragen?