#20 Figurentheater trifft auf Oper und Märchen

In der Residenz „Figurentheater trifft auf Oper und Märchen“ arbeiten vier queere Künstler:innen mit dem Märchen “Die Braut aus dem Wald”. Die Residenz beschäftigt sich mit inhaltlichen und formalen Herangehensweisen an das Material: Wie können die Kunstformen klassische Musik, Oper, Figurentheater und Märchen ebenbürtig auf der Bühne zusammenarbeiten? Wie können die Künstler:innen mit starken Stereotypen und Rollenbildern der Vorlagen (Märchen, klassisches Musikrepertoire, Genres) umgehen und damit ein queeres Märchen erzählen?

#19 Joining Actions

Das Ziel der Residenz ist es, mehrere Künstler:innen und Chemnitzer Bürger:innen mit Neugier auf das Thema Archiv in einen forschenden Austausch zu bringen. Dabei werden Geschichten, Anekdoten und Artefakte aus aufgeladenen Vergangenheiten in experimentelle, spielerische und performative Collagen verwandelt.
Die vier Performance-Künstler:innen gehen gemeinsam in ihrer Residenz mit der Filmemacherin Michelle Ettlin der Frage nach, wie ihre früheren Recherchen zu marginalisierten Tanzarchiven in einem neuen Kontext und Territorium durch Workshops mit den Bürger*innen vor Ort in Chemnitz angewendet werden können.

#18 No gravity, stupid!
#17 The Bloody Change – Eine theatrale Erforschung von Angela Carters “The Bloody Chamber”

In ihrer Residenz wollen sie sich mehrdimensional mit dem Phänomen und dem Motiv der Veränderung auseinandersetzen. Als Grundlage ihrer Forschungen dient ihnen Angela Carters Märchensammlung “The Bloody Chamber” von 1979. Fragen, die sie dabei antreiben, sind etwa: Wie kann eine Fiktion die Realität selbst verändern? Verändert sie uns? Ist es denkbar, dass sie gar nichts verändert? Und wie können wir als Künstler:innen Dinge anders angehen als gewohnt, um zu neuen Formen finden? Was verändert sich für uns, wenn wir keinen Produktionsdruck haben?

#16 Projekt Scharnierfunktion

Unter dem Namen „Projekt Scharnierfunktion“ arbeiten Mike Dittrich Frydetzki, Judith Geffert und Jule Gorke gemeinsam an der multimedialen Soundrecherche zu queeren Generationendialogen in Ostdeutschland. Sie sind transdisziplinäre Künstler*innen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem geteilten Wunsch, in den persönlichen Austausch mit einem überschriebenen, oft vergessenen Kapitel ostdeutscher Geschichte zu gehen. Ausgangspunkt für diese Auseinandersetzung bietet die Untergrund- Lesbenzeitschrift „frau anders“, deren erste Ausgaben im Kontext Thüringer Lesbengruppen 1989 entstanden. Wo zeigen sich Spuren dieser Bewegungen noch heute in Thüringen? Welche Strukturen sind erhalten geblieben und welche sind heute bedroht oder werden gar schmerzlich vermisst?

#15 Things with water

Inhalt ihrer Residenz ist es, ein Konzept für eine Lecture Performance zum Thema Wasser für Zuschauende ab 14 Jahren zu entwickeln. Wasser steht im Zentrum ökologischer Krisen und weltweit herrschender Konflikte. Es kann aber auch dazu beitragen, globalen Herausforderungen, wie den Auswirkungen der Klimakrise, zu begegnen, wenn wir unsere Beziehung dazu und unseren Umgang damit verändern. Ausgehend von Material ihres flausen+ 2erStipendiums 2023 wollen sie in drei Phasen drei Aspekte der ersten Forschung vertiefen und verdichten: 1. Wissen über Wasser – Informationen über Verhalten und Fähigkeiten von Wasser, physikalische Eigenschaften, Fakten und Zahlen über Nutzung, Vorkommen und Verteilung. 2. Ihre Beziehung zum Wasser – Unser Umgang mit Wasser und unsere biographisch und kulturell gewachsene Beziehung. 3. Wasser und Macht – Globale Zusammenhänge und geopolitische Dimensionen, das Wasser als wichtigste Ressource für nachhaltige Zukunftsgestaltung. Die gesammelten Informationen und Gedankenimpulse übersetzen sie in Texte, choreografische Momente und performative Vorgänge auf der Bühne. Für die Konzeption begleiten sie grundlegende Fragen wie u.a.: Was heißt es, Wasser in seinen Eigenschaften und Fähigkeiten ernst zu nehmen? Wie können wir nachhaltig arbeiten? Wie gehen sie mit ihren eigenen Privilegien in Bezug auf das Thema und Material um? Ihr Ziel ist es, ein Konzept zu entwickeln, dass das Publikum mit einem nachhaltigen Gedanken entlässt.

#14 I see you!

“I see you!” wird eine kraftvolle künstlerische Reise, die die Herausforderungen, Triumphe und die unvergleichliche Stärke Schwarzer Frauen in der Diaspora zelebriert. Diese Residenz ist ein Raum der Selbstfindung, Heilung und kollektiven Empowerments. Im ersten Monat, der “Vergangenheit”, tauchen die Künstlerinnen tief in ihre Geschichte ein. Sie erforschen die Überlieferungen ihrer Vorfahren, um Schmerz, Trauma und die Wurzeln ihrer Identität zu verstehen. Interviews, Literaturstudien und künstlerische Ausdrucksformen wie Tanz und chorisches Sprechen helfen dabei, die emotionale und kulturelle Belastung der Vergangenheit zu verarbeiten. Der zweite Monat, die “Gegenwart”, ist geprägt von persönlicher Reflexion und interaktiven Methoden. Kreatives Schreiben, das Teilen persönlicher Geschichten und das Mapping des Körper-Territoriums ermöglichen es, ihre Identität in der heutigen Gesellschaft zu festigen und ihre Emotionen zu lokalisieren. Diese Phase ist eine Zeit der Vertiefung und Selbstentdeckung, die den Weg für die Heilung ebnet. In der finalen Phase, der “Zukunft”, visionieren die Künstlerinnen eine Welt, die von den Lasten der Vergangenheit befreit ist. Zusammen erforschen sie Wege der kollektiven Heilung und streben nach einer Vision der Gleichberechtigung. Mit Bewegung, Musik und einem Mix aus multimedialen Elementen erschaffen sie eine inspirierende und transformative Atmosphäre.

#13 Die Übergabe

Die Übergabe – Ein MusikTanzTheater – Wie wurden früher Wissen, Erfahrungen, Gedanken, Musik, Texte, übergeben? Wie heute? Barbara Messner, Schauspielerin und Tänzerin aus München, und Margarete Huber, Sängerin und Komponistin aus Berlin, erforschen gemeinsam Methoden der Übergabe, und damit auch Teile ihrer Herkunft. Beide Mütter waren in den 1950er Jahren in Bayern und Österreich als Jodlerinnen-Duo tätig. Was ist darüber jetzt noch zu erfahren? Wie können die sinnlichen Fragmente des Vergangenen im Heute wirken und zu einer neuen Musik, zu einem neuen Theater werden? Neben dieser persönlichen Geschichte werden vergangene Formen der Übergabe wie etwa Rohrpost oder Briefschreiben experimentell untersucht und in absurd theatraler Weise eingesetzt. Mit musikalischen, theatralen und tänzerischen Mitteln werden verschiedenste Methoden der Übergabe und des Weitergebens praktisch erforscht, nachgeahmt, neu interpretiert, und auch neu erfunden. Ein neues MusikTanzTheater entsteht.

#12 Das kalte Herz – (k)ein Märchen

Ausgehend von Wilhelm Hauffs Märchen “Das kalte Herz”, das, geschrieben in der Zeit der beginnenden Industrialisierung, die gewalttätigen Auswirkungen derselbigen kritisch in den Fokus stellt, möchten das Ensemble rubarb dance & art, während der Arbeitsresidenz an der Schaubude Berlin mit dem Kontext des Märchens auseinandersetzen. Sie treiben hier vor allem folgende Fragen um: Welche globale Tragweite haben die im Märchen beschriebenen Entwicklungen bis in die heutige Zeit und die Zukunft? Wie gehen wir mit uns und unserer Umwelt um, wie haben es die Generationen vor uns getan? Sie möchten dem historischen Hintergrund des Märchens nachgehen, Ideen sammeln und erproben, wie sie den Märchenstoff in einer abstrakten Erzählform mittels Tanz, Zeichnung, Figurentheater und Live-Musik durchdringen können. Der Theaterraum soll dafür genutzt werden, wie sie ihre Kunstformen stärker verbinden lassen können und mit dem Gefundenen spielerisch ausprobieren. Langfristig ist ihr Plan aus der Forschungsresidenz eine Figuren-Tanztheater-Performance mit Live- Musik für ein junges und erwachsenes Publikum zu entwickeln.

#11 I’M YOUR STALKER. Blicke und Besitz

‚I’m your stalker. Blicke und Besitz’ ist ein Residenz- und Forschungs-Projekt, in dem Aspekte und Auswirkungen andauernder Beobachtung, Kontrolle und Kontrollverlust bezüglich der eigenen Identität, des Selbst-Bildes und der Gestaltung des eigenen Lebensraums theatral erforscht werden sollen. Ausgangspunkt der inhaltlichen und ästhetischen Auseinandersetzung in der Residenz ist bereits gesammeltes dokumentarisches Material aus Interviews mit von Stalking Betroffenen. Außerdem wird die während der Residenz weiteres Material gesammelt: in Interviews mit Betroffenen, Spezialisten aus der Sozialarbeit, der Justiz und der Medizin. Die Vielschichtigkeit des Themas brachte und dazu, in die Forschungsarbeit verschiedene Bereiche der bildenden und darstellenden Künste einzubeziehen. Für ein künftiges Projekt auf der Basis der Forschungs- und Residenzarbeit suchen wir nach einem performativen Ausdruck, der sich auf Erfahrungen in den verschiedensten Künsten stützt: Malerei, Sprechtheater, Film sowie Puppen- bzw. Objekttheater. Die Genres werden in kontextuelle Zusammenhänge mit Aspekten des Themas wie Subjekt-Objekt-Beziehung, Bildfläche, Fremdbestimmtheit gebracht und zueinander in Beziehung gesetzt. An den Nahtstellen zwischen den Künsten entstehendes kreatives Potential wollen sie zur Entwicklung neuer künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten und Interaktionsformen suchen.