Rechercheprojekt Klimawandelgedenkstätte Nach „DER TOD IN VENEDIG – Die Cyborg Version“ und „STUFE EINS UNZUFRIEDEN – A Cyborg Comedy“ wollen sie sich weiterhin mit dem Thema Künstliche Intelligenz & Robotnik auseinandersetzen. Wir planen mit dem Hamburger Sprechwerk in der Zukunft eine neue Produktion (Uraufführung) mit dem Arbeitstitel „DER TOD VON VENEDIG – A Cyborg Career“. Das „Rechercheprojekt Klimawandelgedenkstätte“ dient der Stückentwicklung. Für die inhaltliche Recherche sind die Künstlerinnen in ständigem Austausch mit dem Hamburger Sprechwerk. Im Fokus steht der Klimawandel: Venedig steht in einer nicht zu fernen Zukunft komplett unter Wasser und ist zu einer Klimawandelgedenkstätte geworden. Das untergegangene Kulturerbe kann von Tourist*innen besucht werden. Die Gedenkstättenführungen übernimmt die humanoide Roboterin Cyb. Sie recherchieren für die Stückentwicklung mit 3 thematischen Schwerpunkten: I. Gedenkstätten II. Kulturerbe Venedig und III. Daten zum Klimawandel und ansteigender Meeresspiegel in Venedig. Ziel ist es aus der Residenz mit einem Stücktext heraus zu gehen.
Ihre künstlerische Recherche zielt darauf ab, queere Kulturen in Deutschland und der Türkei zu erforschen, Gemeinsamkeiten und Differenzen zu eruieren und die gesammelten Erkenntnisse in musiktheatrale Ästhetiken zu übersetzen. Dafür erarbeiten sie einen Interviewleitfaden, befragen LGBTQI+ Personen, die unterschiedliche Perspektiven mitbringen, rezipieren wissenschaftliche Publikationen und experimentieren mit dokumentarischen, tänzerisch-performativen und musikalischen Ausdrucksformen. Besonders die Perspektive von türkeistämmigen queeren Menschen in Deutschland interessiert sie, da sie mehrfach von Diskriminierung betroffen sein können.
Das Projekt bringt eine Gruppe von Frauen zusammen, deren gemeinsame Basis die Performance ist, die aber aus verschiedenen Disziplinen wie Musik, experimenteller Performance, Poesie und Clownerie kommen und zum ersten Mal zusammenarbeiten. Mittels „physical research“ untersuchen sie Silvia Federicis Werk „Caliban und die Hexe“, in dem die Überschneidung von Kapitalismus, Patriarchat und Frauenverfolgung im Laufe der Geschichte behandelt wird. Die Residenz soll dazu genutzt werden, eine gemeinsame performative Sprache zu finden.
Im Angesicht von Verlust begeben Loreto Valenzuela und Yoreme Waltz, sich auf die Suche nach Antworten. Trotz der natürlichen Neigung, nach Lösungen zu streben, müssen sie der Realität ins Auge sehen, dass nichts das zurückbringen kann, was sie verloren haben. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf wollen sie erforschen, wie Performance/Tanz einen “safe space” für das Erleben von Verlust bieten und diesen in eine Gelegenheit zur Veränderung verwandeln kann.
Die Residenz zielt darauf ab, die Grundlagen für ein Benutzerhandbuch zu entwickeln, welches als Performance präsentiert wird und den Teilnehmern:innen ermöglicht, das Thema “Verlust” gemeinsam als Katalysator für persönliches Wachstum und Neuanfänge zu erkunden.
Unter dem Namen „Projekt Scharnierfunktion“ arbeiten Mike Dittrich Frydetzki, Judith Geffert und Jule Gorke gemeinsam an der multimedialen Soundrecherche zu queeren Generationendialogen in Ostdeutschland. Sie sind transdisziplinäre Künstler*innen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem geteilten Wunsch, in den persönlichen Austausch mit einem überschriebenen, oft vergessenen Kapitel ostdeutscher Geschichte zu gehen. Ausgangspunkt für diese Auseinandersetzung bietet die Untergrund- Lesbenzeitschrift „frau anders“, deren erste Ausgaben im Kontext Thüringer Lesbengruppen 1989 entstanden. Wo zeigen sich Spuren dieser Bewegungen noch heute in Thüringen? Welche Strukturen sind erhalten geblieben und welche sind heute bedroht oder werden gar schmerzlich vermisst?
Das Ziel der Residenz ist es, mehrere Künstler:innen und Chemnitzer Bürger:innen mit Neugier auf das Thema Archiv in einen forschenden Austausch zu bringen. Dabei werden Geschichten, Anekdoten und Artefakte aus aufgeladenen Vergangenheiten in experimentelle, spielerische und performative Collagen verwandelt.
Die vier Performance-Künstler:innen gehen gemeinsam in ihrer Residenz mit der Filmemacherin Michelle Ettlin der Frage nach, wie ihre früheren Recherchen zu marginalisierten Tanzarchiven in einem neuen Kontext und Territorium durch Workshops mit den Bürger*innen vor Ort in Chemnitz angewendet werden können.
‚I’m your stalker. Blicke und Besitz’ ist ein Residenz- und Forschungs-Projekt, in dem Aspekte und Auswirkungen andauernder Beobachtung, Kontrolle und Kontrollverlust bezüglich der eigenen Identität, des Selbst-Bildes und der Gestaltung des eigenen Lebensraums theatral erforscht werden sollen. Ausgangspunkt der inhaltlichen und ästhetischen Auseinandersetzung in der Residenz ist bereits gesammeltes dokumentarisches Material aus Interviews mit von Stalking Betroffenen. Außerdem wird die während der Residenz weiteres Material gesammelt: in Interviews mit Betroffenen, Spezialisten aus der Sozialarbeit, der Justiz und der Medizin. Die Vielschichtigkeit des Themas brachte und dazu, in die Forschungsarbeit verschiedene Bereiche der bildenden und darstellenden Künste einzubeziehen. Für ein künftiges Projekt auf der Basis der Forschungs- und Residenzarbeit suchen wir nach einem performativen Ausdruck, der sich auf Erfahrungen in den verschiedensten Künsten stützt: Malerei, Sprechtheater, Film sowie Puppen- bzw. Objekttheater. Die Genres werden in kontextuelle Zusammenhänge mit Aspekten des Themas wie Subjekt-Objekt-Beziehung, Bildfläche, Fremdbestimmtheit gebracht und zueinander in Beziehung gesetzt. An den Nahtstellen zwischen den Künsten entstehendes kreatives Potential wollen sie zur Entwicklung neuer künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten und Interaktionsformen suchen.